Raven wuschelte ihr durch die Haare und grinste. ,,Keine Ahnung. Ist mir gerade so in den Sinn gekommen.´´. Dann schaute er wieder nach draußen. Ob es wohl noch andere Überlebende gab? Das interessierte ihn nochmal brennend... Plötzlich hörte er die Tür aufgehen und deckte sowohl Airi und sich nochmal zu. Lynette kam mit der Hand vor den Augen in den Raum und lehnte an der Wand. ,,Der Lärm hat aufgehört, ich gehe also davon aus ihr seid fertig. Ich dachte mir ich erzähle euch etwas, das euch interessieren könnte. Ich werde bald in Richtung eines Dorfes aufbrechen. Es gibt ein gutes dutzend an Überlebenden. Sie schützen ihr Dorf mit Schutzzaubern vor dem Miasma und den Monstern... Dachte vielleicht das interessiert euch...
Darf man wieder gucken oder seid ihr noch nackt?´´ fragte Lynette.

Zuallererst klopfte Lloyd sich den Schmutz von der Kleidung, bevor er hörte dass diese Wesen nichts gegen die Macht der Sonne ausrichten konnten. Zumindest war er nun ein Stück schlauer geworden und das war auch schon mal ein Anfang. ,,Mir geht es bestens. Was ist mit dir? Und deine Sorge ist unbegründet, ich weiß so ziemlich auf mich acht zu geben. Trotzdem danke.´´ sagte er und schaute sie an.

Airi schmiegte sich enger an Raven als Lynette den Raum erneut betrat. Sie hörte ihr aufmerksam zu und sah dann zu Raven. "Ich weiß nicht, was meinst du?" fragte sie ihn, wandte sich dann aber an Lynette. "Du kannst wieder hinsehen." meinte sie belustigt und nahm Ravens Hand.

Leyla nickte nur und erhob sich. "Du willst also in den nächsten Tempel ja?" hakte sie nach und setzte Nelu auf ihre Schultern. Schnell verschwand sie im Keller und löschte das Feuer unter dem Kessel, ehe sie wieder neben ihm auftauchte und auch das Feuer im Kamin löschte. Mit einer kurzen Handbewegung setzte sie eine neue Tür ein, dieses mal eine aus massivem Metall. Gemeinsam verließen sie das Haus und machten sich auf den Weg zum Tempel. Auf dem Weg dort hin kamen ihnen viele Menschen entgegen die Leyla für ihre gute Arbeit lobten und sich für die Genesung geliebter Menschen bedankten. Schließlich blieb sie vor dem Tempel stehen und sah zu Lloyd. "Da wären wir, aber was genau willst du hier?" fragte sie neugierig, den kleinen Dämon in aller Öffentlichkeit, sichtbar auf der Schulter herum tragend. Doch die Leute in diesem Dorf schien das nicht weiter zu stören.

Lynette nickte und nahm dann die Hände von ihren Augen und seufzte erleichtert auf. ,,Gut... Ich denke mal ihr werdet auch sehr bald abreisen, habe ich recht? Wir könnten alle drei zum nächsten Dorf reisen. Was haltet ihr davon?´´ fragte Lynette. Raven sah dann zu Airi und nickte freudig. Es gab also doch noch Überlebende und das Miasma hatte noch nicht den gesamten Kontinent zerfressen, doch eine Frage warf sich ihm auf... Wo zum Teufel kam das Zeug überhaupt her? Der Gedanke ging ihm immer wieder durch den Kopf aber er konnte sich einfach nicht denken wo dieses Gas auf einmal aus heiterem Himmel herkam. Raven kehrte mit den Gedanken wieder in die Realität zurück und sah zu Lynette und dann zu Airi. ,,Wir sollten aufbrechen. Vielleicht wollen wir noch etwas essen bevor wir losgehen?´´ fragte er und wuschelte Airi durch die Haare.

Lloyd entging nicht wie die Menschen im Dorf die Frau in den Himmel lobten. War sie vielleicht so etwas wie eine Geistliche oder eine Heilerin? Vielleicht sogar eine Heilige? Aber warum hatte sie dann einen Dämon bei sich? Das passte überhaupt nicht ins Bild. Schließlich erreichten sie den Tempel und Lloyd sah die Treppen der Kirche hinauf. ,,Ich bin lediglich ein Reisender Kleriker. Ich wollte nur zum nächsten Gotteshaus und den Jüngern von meiner Reise erzählen.´´ sagte er und sah dann zu Leyla. ,,Diese Frage sollte mir nicht zustehen aber was bist du? Eine Geistliche oder vielleicht eine Heilige? Du scheinst ein enormes Ansehen im Dorf zu genießen.´´ sagte Lloyd und verschränkte die Arme vor der Brust.

Mit einer schnellen Handbewegung waren die beiden wieder angezogen. Airi sah zu Raven und grinste diesen finster an. "Essen ist gar keine schlechte Idee.." schnurrte sie unheilvoll. Ehe Raven wusste wie ihm geschah, schnellte ihr Schweif hervor, fesselte seine Hände und drückte diese ruckartig an die Wand hinter ihm. Nur Sekundenbruchteile vergingen, da stand der Succubus auch schon vor ihm, ihn komplett an die Wand gedrückt und sanft ihre Fingernägel in seine Schulter bohrend. Langsam öffnete sie den ersten Knopf seines Hemdes und zog sanft seinen Kragen zur Seite, ehe sie seinen Hals vorsichtig mit ihrer Zunge streichelte und ihre scharfen Fänge darüber kratzen lies. Dann hob sie den Kopf und flüsterte in sein Ohr. "Irgendwann, ... aber nicht heute." als sie sprach streiften ihre Lippen sein Ohr. Dann löste sie sich von ihm, befreite seine Hände und strich mit ihrer Schwanzspitze über sein Handgelenk. Sanft nahm sie seine Hand und sah ihn entschuldigend an, bevor sie ihre Zähne in sein Fleisch senkte. Schnell lies sie wieder von ihm ab und schloss die Wunde. Dann stand sie auf und innerhalb von Minuten stand ein Festessen auf dem Tisch. "Lasst es euch schmecken." meinte sie fröhlich und sah Raven noch immer entschuldigend an.

Leyla wollte etwas sagen, doch noch bevor sie ein Wort heraus brachte trat ein Priester aus dem Tempel hervor. "Seid gegrüßt. Leyla ist unser Sonnen-Engel, an unserem dunkelsten Tag fiel sie wie ein leuchtender Stern vom Himmel und löste unsere Probleme, wortwörtlich, in Rauch auf.. erklärte er und begrüßte den Kleriker mit einer Verbeugung. Mit einem fröhlichen 'mmmrrrraaauu' sprang Nelu auf die Schulter des Priesters und dieser streichelte den Dämon lächelnd. "Hallo Nelu, lange nicht gesehen." sagte dieser und der Dämon schmiegte sich maunzend an den Mann. Leyla unterbrach und sah Lloyd an. "Sag mal, wo willst du eigentlich hin, wenn du den Tempel besucht hast? Ich meine, wir haben kein Gasthaus hier und die Nächte sind kalt und gefährlich. Wenn du willst kannst du bei mir bleiben wenn du noch kein konkretes Ziel hast. Du könntest auf der Couch schlafen." sagte sie und lächelte ihn einladend an.

Kurz bevor Raven irgendetwas sagen oder tun konnte, wurde Raven mit Airis Magie direkt wieder angezogen, nur um kurz darauf mit einem Ruck an die Wand gedrückt zu werden. Raven spürte dass dieses mal etwas anderes war. Sie hatte Hunger, aber nicht mehr auf die andere Flüssigkeit... Plötzlich wollte der Succubus mehr... Dieses Mal schien es tatsächlich Blut zu sein, was sie von ihm wollte. Kurz darauf bohrten sich ihre Fingernägel in seine Schulter und er fing aus der Wunde heraus an zu bluten. Unter Schmerzen kniff er ein Auge zu und sah wie Airi sich dazu bereit machte zuzubeißen, doch dann flüsterte das Mädchen, dass sie dies irgendwann tun würde, nur nicht heute und versenkte dann ihre Zähne in seiner Hand. Es war nur natürlich dass sie auch Blut wollte... Oder? Solange sie nicht zu viel nehmen würde, wäre das kein Problem... Falls... Aber dann erfreute sich Raven mit einem breiten Lächeln an dem Festessen. Sofort griff er zum Lachs und fing mit Messer und Gabel aus diesem Stückchen herauszuschneiden und zu Essen. Lynette jedoch stand nur angelehnt an die Wand und sah zu ihnen herüber. Raven schluckte ein Stück Fisch hinunter, bevor er Lynette bemerkte, wie sie abseits des Geschehens saß. ,,Du kannst ruhig auch essen. Nimm dir was.´´ sagte Raven. Daraufhin schüttelte Lynette nur lächelnd den Kopf. ,,Alles gut. Ich habe keinen Hunger. Ich nehme mir vielleicht nachher etwas.´´ sagte das Mädchen. Schulternzuckend sah Raven dann wieder auf das Festmahl und ließ es sich schmecken. Wer weiß wann sie wieder so etwas zu essen bekommen würden? Er wollte es daher vollkommen auskosten!

Lloyd verschränkte die Arme vor der Brust als der Priester aus dem Tempel hervorkam und davon berichtete, dass Leyla praktisch aus dem Himmel gestürzt kam. Dies schien das Interesse des jungen Paladins geweckt zu haben. War sie vielleicht sogar ein Engel?! Gut möglich dass sie einer war, denn wenn sie einfach so aus dem Himmel gefallen sei, was sollte sie denn sonst sein? In Zukunft würde er der jungen Dame mehr Respekt entgegenbringen als ohnehin schon, dachte sich Lloyd. Dem Kleriker schien sogar das kleinen Dämonenvieh recht zu sein, eine Sache die er aus seiner Kirche nie gekannt hat. Dämonen wurden sofort ausgetrieben wenn welche entdeckt wurden. Aber hier in diesem Dorf schien der kleine willkommen zu sein. Vermutlich weil sie zu Leyla gehörte... Doch dann riss Leyla ihn aus seinen Gedankengängen und fragte ihn, was er denn am Tempel wolle. Daraufhin sah der Paladin zu ihr herüber. ,,Ich wollte meine Gebete fortsetzen bevor ich weiterreise. Ich bin eigentlich nur auf der Durchreise. Ich bin unterwegs auf einen fernen Kontinent. Ich habe gehört, dass dort eine menge schreckliche Dinge passiert sind und ich will das aus eigener Hand wissen.´´ sagte Lloyd. In der Ferne sah man allerdings nun wie ein leicht bläuliches Gas sich im Wald sammelte und langsam auf das Dorf zurollte...

Airi lächelte und streichelte ihm über den Kopf. "Iss nur, du wirst Kraft brauchen." sagte sie zu Raven und nahm sich ebenfalls ein Stück Fisch. //Irgend etwas ist komisch an dieser Frau...ich habe Raven SICHTLICH angefallen und sie zuckt nicht mal mit der Wimper... kein Verhalten einer typischen besten Freundin und schon gar nicht typisch für einen Menschen...// dachte sie und sah ihn nachdenklich an, während sie in dem Fisch herumstocherte, als wollte sie versuchen ihn erneut zu töten.

Leyla sah ihn besorgt an. "Um ehrlich zu sein, ich würde nicht wollen, dass du noch einmal alleine den Wald durchquerst, es ist gef- ..." sie unterbrach mitten im Satz, denn als sie es erwähnte, hatte sie sich zum Wald gedreht und auf die Dunkelheit darin gezeigt. Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich, ernst sah sie Nelu an. Dieser sprang auf, als hätte er verstanden und sprang auf ihre Schulter, auf den Wald starrend. Leyla sprang in die Luft, der kleine Dämon schien zu leuchten als gigantische, aus Licht bestehende Flügel aus ihrem Rücken brachen und sich ausbreiteten. Nun schwebte sie weit über Lloyd und mit ein paar Zaubersprüchen war das Dorf in eine goldene Kuppel gehüllt und jedes Amöben-Wesen das die wand durchbrach zerfiel zu staub. Langsam sank sie auf den Boden, die Flügel verschwanden, Nelu hörte auf zu glühen und Leyla sackte zusammen. Mit letzter Kraft sah sie den Priester an. "Verhängt Ausgangssperre...sie sind zurück!" keuchte sie, ehe ihre Sicht verschwamm und alles schwarz um sie wurde.

Raven nickte zustimmend und sah dann wieder zu Airi herüber. War alles okay mit ihr? Sie wirkte offenbar ein wenig abwesend. Sie sah ihn sehr nachdenklich an was ihn ein wenig unruhig stimmte. Lynette streckte sich kurz und sah dann zu den beiden rüber. ,,So... Ich packe schon einmal meine Sachen. Ich warte draußen auf euch, ja? Ich bin geduldig aber mehrere Stunden treiben ist nicht drin, ja? Bis nachher!´´ sagte sie und ging nach draußen und lehnte sich an die Reling. Raven nutzte diese Chance und sprach Airi an. ,,Was beschäftigt dich, Schatz? Ich weiß dass irgendetwas los ist...´´ sagte Raven.

Lloyd musste fast schon Lächeln als er merkte, dass die Fremde sich Sorgen um ihn machte. Das war schon irgendwie knuffig aber jetzt war nicht die Zeit dafür einen Engel zu bewundern. Die Amöbenwesen kamen auf sie zu, aber das Mädchen schien schon ein Plan zu haben. Zusammen mit ihrem Dämon schnellte sie in die Luft und aus Licht bestehende Flügel bildeten sich auf ihrem Rücken. Dieser majestätische Anblick ließ Lloyd erschüttern. Sie war tatsächlich ein Engel! Trotz dass sein Gesichtsausdruck normal wie immer war, war er absolut überwältigt, als die Frau schließlich das Dorf mit einer magischen Kuppel abschirmte. Das Gas drang nicht durch die Kugel hindurch und fing dann stattdessen an es zu bedecken. Das Gas an sich sah man schon gar nicht mehr, aber man wusste genau, dass es dort war. Lloyd war erstaunt von dem was sich da gerade vor seinen Augen abspielte. Zum Schluss sagte sie, man solle eine Ausgangssperre verhängen und das Mädchen wurde ohnmächtig. Genau jetzt war Lloyds Zeit zu handeln. Er fing das Mädchen auf als sie zusammensackte und sah dann zu dem Priester herüber. ,,Bruder! Bring mir kaltes Wasser, einen Handtuch und macht ein Zimmer für die Dame frei, sie muss sich erholen.´´ sagte Lloyd und sah auf Leyla. Ein wahrhaftiger Engel... Das es so etwas in einer so kaputten Welt noch gab... Unglaublich.

Airi nahm seine Hand und sah ihn an. "Ich will dich nicht beunruhigen, aber das Verhalten deiner besten Freundin gefällt mir nicht. Sie sorgt sich erstaunlich wenig um dich.... Ich meine, sie kennt mich nicht, ich habe dich SICHTLICH angefallen...ich hätte dich töten können! Und sie interessiert das einfach kein Stck, findest du das nicht auch etwas seltsam?" fragte sie, ihre stimme war so leise dass nur Raven sie mit mühe verstehen konnte. Sie sah ihn besorgt an "Ich will einfach nicht dass man dir weh tut..." flüsterte sie leise.

Langsam kam Leyla zu sich und erkannte Lloyd verschwommen neben ihr. "Lloyd?!..." fragte sie ganz benommen und schwach. Nelu lag auf ihrem Brustkorb und bewachte sie streng. Jeder der ihr zu nahe kam, den er nicht kannte, verjagte er mit einem bösartigen Fauchen. Er schmiegte sich an ihr Gesicht und maunzte fröhlich als er ihre Stimme hörte. Fast schon automatisch streichelte ihre Hand über sein schwarzes Fell. Noch immer schwach versuchte sie sich aufzusetzen, kippte aber ins Bett zurück. "W-was ist passiert?" fragte sie noch immer benommen.

Raven verstand nicht direkt wieso Airi Lynette misstraute. Lynette war doch schon immer so... Oder? Raven schüttelte kurz den Kopf und wuschelte Airi durch die Haare. ,,Lynette war schon immer so. Sie wusste du würdest mich nicht umbringen, ansonsten wäre sie sicherlich eingeschritten.´´ sagte Raven und sah an die Decke. Plötzlich wurde ihm schwindelig. In seinem Kopf verschwammen Dinge. Was war los? Irgendetwas war mit seinen Erinnerungen los. Es war fast so als ob... Als ob... Als ob sie verschwinden würden. Plötzlich sah Raven zu Airi hinauf und sah sie voll Schrecken an. ,,Airi.. Ich... Ich habe meine Eltern vergessen...´´ sagte er und hielt sich den Kopf. ,,Ich weiß nicht wie sie aussehen... ich weiß nicht wie sie heißen... Ich habe keine Erinnerungen mehr an sie!´´ sagte er und sah dann wieder zu ihr hoch. ,,Hatte... Ich überhaupt eltern?´´ fragte Raven. Ihm selbst war offenbar nicht bewusst wie bizarr das gerade wirken musste...

Lloyd drückte das Mädchen wieder aufs Bett und sofort schüttelte er den Kopf. ,,Liegen bleiben. Das ist alles zu deinem Besten. Wir kümmern uns hier um dich.´´ sagte er und sah dann zu Nelu. Ganz vorsichtig streichelte er den kleinen Dämon. Irgendwie war er ja schon knuffig... Als sie wieder versuchte sich aufzusetzen und sie wieder ins bett kippte seufzte Lloyd lediglich. Irgendwoher kannte er das doch, oder? ,,Nun... du hast eine magische Barriere um das Dorf errichtet um das Gas und diese Wesen davon abzuhalten ins Dorf einzufallen. Das ist passiert.´´ sagte Lloyd

Airi sah ihn erschrocken an und sprang auf. Ohne wirklich darüber nachzudenken zerrte sie Raven vom Stuhl und setzte ihn auf den Boden. Schnell schlug sie die Flügel um ihn damit sie ihn abschirmen konnte. "Alles wird gut, ich hab dich, ... ich hab dich..." säuselte sie beruhigend und drückte ihn an sich. Sie begann in ihrer Tasche herumzuwühlen und kramte einen weiteren, kleinen, schwarz-violetten Achat heraus. Sie nahm seine Hand und legte diese auf sein Schlüsselbein, darunter schob sie die Achatscheibe und legte ihre Hand darauf. Langsam ritzte sie ein Pentagramm in den Stein und legte ihn an einer Kette um seinen Hals. "Er wird dich beschützen." sagte sie und streichelte ihm über den Kopf."

Leyla sah ihn an und streckte die Hand nach ihm aus und klopfte neben sich aufs Bett, als wollte sie ihm andeuten sich zu ihr zu setzen.. "Niemand darf das Dorf verlassen, wurde ein Ausgangsverbot erteilt?" fragte sie besorgt. Nelu schnurrte leise als er gestreichelt wurde und drückte sich gegen die Hand des Klerikers. Vorsichtig leckte er darüber und stupste seine Hand mit dem Kopf.

Das sanfte Geflüster von Airi schien Raven langsam zu beruhigen und dann legte sie ihm eine Kette um. Es war eine sehr schöne Kette und kaum trug er sie, hörte dieses penetrante Gefühl in seinem Kopf auf. Dennoch schien irgendetwas zu fehlen... Er hatte nur vergessen was da jetzt fehlte. Dennoch erleichtert sah Raven Airi an und lächelte. ,,Danke dir... Tut mir leid, sowas passiert mir von Zeit zu Zeit. Ich habe absolut keine Ahnung wieso aber ich hab manchmal irgendwie das Gefühl als würde ich einfach Dinge... vergessen, verstehst du? Das klingt sicherlich komisch für dich...´´ sagte Raven beschämt und sah zur Seite.

Lloyd setzte sich zu ihr aufs Bett als er aufgefordert wurde sich neben sie zu setzen. Nebenbei streichelte er weiterhin Nelu, ließ Leyla aber nicht aus den Augen. Mit einem zustimmenden Nicken deutete er an, dass ein Ausgangsverbot verhängt wurde. ,,Kannst du mir eventuell sagen, was da draußen gerade los ist? Ich wurde schon von solchen Dingern angegriffen aber dieses... Gas ist mir irgendwie neu.´´ sagte er.

Vorsichtig streichelte sie ihm über die Wange und sah ihm in die Augen. "Bedank dich nicht, ich hab doch gesagt ich pass auf dich auf." säuselte sie und küsste ihn sanft. "Ich sag dir das nur ungern, aber etwas oder genauer gesagt jemand wühlt in deinen Gedanken herum...Diese Kette unterbricht jede Art der Gedankenkontrolle." erklärte sie. "In dem Dorf aus dem ich eigentlich komme, also bevor ich verkauft wurde und bevor ich in diese prunkvolle Stadt gezogen bin, lebte ich in einem kleinen Dorf zusammen mit anderen Succubies. Du kannst dir vielleicht denken, dass so eine Kette dann ziemlich nützlich sein kann, wenn du dich mal an unser erstes Treffen erinnerst..." sagte sie und küsste ihn erneut.

Leyla sah ihn an. "Dieses Gas kommt von einem seltsamen Pilzbefall. Das war das Problem von dem der Priester vorhin sprach als er mich vorstellte. Als ich vom Himmel fiel und hier aufschlug, vernichtete das Sonnenlicht mit dem ich meinen Aufprall gebremst hatte diese Amöben-Wesen und verdrängte das Gas. Viele Menschen hier waren verletzt oder an dem Gas erkrankt, doch da ich nicht heilen kann, zog ich mich also in eine verfallene Hütte am Rand des Dorfes zurück. Von dort aus versorgte ich die Menschen und schaffte es sogar sie von dieser Krankheit zu heilen, die dieses Gas hervorruft. Am tag meines Aufpralls hörte ich ein dumpfes Klopfen an der Kuppel, es was Nelu der sich verzweifelt immer wieder dagegen warf, während diese Wesen immer näher kamen. Ich habe ihn aufgenommen und das hat mir der Kleine nie vergessen." erklärte sie und spürte die nasse, raue Zunge des kleinen Dämons auf ihrer Wange. Sanft wuschelte sie ihm durchs Fell. "Ja ich liebe dich auch mein Süßer kleiner Fellball." säuselte sie und sah dann erneut zu Llyod. "Aber sag mal, wie bin ich in dieses Bett gekommen? Du hast mich doch nicht etwa her getragen?!" fragte sie schließlich.

Raven war glücklich, dass Airi jetzt gerade da war. Er fühlte sich gerade jämmerlich schwach, aber zum Glück war dieses Mädchen jetzt gerade da und schien ihn zu beschützen. Alleine das sollte es Raven wert sein, dieses Mädchen vor weiterem Schaden zu beschützen. Sie beruhigte ihn weiter udn erzählte schließlich davon, dass sie aus einem Dorf voller Succubi kam und daher so eine Kette sicherlich nützlich war. Aber eine Frage stellte sich ihm. Wer oder was machte sich an seinen Gedanken und seinen Erinnerungen zu schaffen und warum? Das fragte Raven sich, bevor er den Kuss des Succubus erwiederte. ,,Ich danke dir Schatz... Und gut, ich kann mir vorstellen dass so eine Kette nicht ganz unpraktisch ist. Ich werde sie hüten wie meinen Augapfel.´´ sagte er und wuschelte ihr erneut durch die Haare. ,,Nun dann... Sollen wir aufbrechen?´´ fragte er lächelnd, ignorierend was eben gerade mit ihm passiert war.

Ein Pilzbefall? Was war das nur für ein Zeugs? So etwas hatte Lloyd noch nie im Leben irgendwo gesehen, aber es war hier und verbreitete dieses verdammte Gas überall und diese Monster schienen es nun auch noch zu verbreiten. Wo sollte das nur hinführen? Aber als Lloyd der Geschichte von Leyla folgte und ihr zuhörte, stand sein Entschluss fest: Sie war ein Engel! Eine Gesandte Gottes und wäre sicherlich gekommen um dem Leiden auf der Welt ein Ende zu bereiten! Dessen war sich Lloyd vollkommen sicher. Aber dann kam die Frage auf, wie sie denn ins Bett gekommen sei. ,,Ich habe dich ins Bett getragen. Du bist einfach zusammengesackt, nachdem du deine himmlischen Kräfte benutzt hast um diesen Kreaturen Einhalt zu gebieten. Meine Aufgabe als Paladin wird es von nun an sein an deiner Seite zu bleiben und dich vor jeglichem Schaden zu beschützen!´´ sagte Lloyd fest entschlossen.

Airi streichelte ihn sanft und küsste ihn innig. "Ja wie sollten aufbrechen..." sagte sie schließlich und stand langsam auf. Sie begann einige Klamotten und etwas Proviant, so wie kleine Wasserflaschen in einen Rucksack zu stopfen. Zudem packte sie auch ein Seil , eine Lupe und zwei Messer ein. Dann ging sie zu Raven und umarmte ihn sanft. "Na dann, können wir?" fragte sie und schmiegte sich an ihn.

Leyla sah ihn empört an. "BIST DU IRRE?! ICH BIN VIEL ZU SCHWER!" protestierte sie. Dann hörte sie ihm jedoch weiter zu und lächelte sanft. "Naja wer hier wen beschützt werden wir dann ja sehen, aber du kannst gerne bei mir bleiben, wenn du das willst." sagte sie einladend. "Übrigens, man hat mir schon oft angeboten doch hier im Tempel zu wohnen, aber zum einen brauche ich meinen Freiraum und zum anderen liebe ich diese kleine Hütte. Ich habe sie selbst gebaut, alles was übrig war als ich hier ankam war ein Fundament und die Feuerstelle im Keller." erzählte sie

Raven erwiederte ihre innigen Küsse und nickte zustimmend. Raven stand ebenfalls auf und packte seine Sachen zusammen und ging dann mit Airi nach draußen zu Lynette. Diese stand lächelnd an einem Karren auf welchem sie ihr Zeug geladen hatte. Raven legte Airis und sein Zeug ebenfalls auf den Karren und legte die Kugel, welche das Miasma vertrieb auf den Karren. ,,Lasst uns gehen.´´ sagte Lynette und ging vorneweg, während Raven den Karren zog. Sie gingen einige Zeit bis sie auf eine gepflasterte Straße kamen und dieser folgten. ,,Habt ihr schon mal etwas von dem schwarzen Ritter gehört? Er hat es sich mit einem Missionar zum Ziel genommen diese Welt wieder vom Miasma zu befreien. Ist das nicht ein schönes Ziel?´´ fragte Lynette und verschränkte die Arme hinter dem Kopf während sie gingen. ,,Ein nobles Ziel... Tatsächlich. Was ist denn bisher aus ihm geworden?´´ fragte Raven. ,,Nun... soweit ich weiß ist er mit dem Missionar in Richtung der Sümpfe von Ageria aufgebrochen. Dort verliert sich deren Spur. Aber das wird schon gut gehen.´´ sagte Lynette zuversichtlich.

Lloyd zuckte nicht einmal, als Leyla die Stimme gegen ihn erhob. Eine Strähne war in sein Gesicht gefallen und diese schob er mit der Hand wieder zur Seite. Als Leyla sagte er könne bei ihr bleiben verbeugte sich Lloyd ehrfürchtig. ,,Ich werde euch nicht mehr von der Seite weichen. Und wenn es sein muss werde ich auch den Haushalt schmeißen. Keine Widerrede, ich helfe wo ich kann.´´ sagte Lloyd.

Airi ging mit ihnen, blendete die beiden aber komplett aus und lief abwesend neben ihnen her. Eigentlich wollte sie zurück nach hause und hatte auch nicht wirklich lust mit den beiden irgend welche verseuchten Städte abzuklappern. Was wollte er dort überhaupt, wenn jeder den er kannte sowieso tot war? zumindest hatte er das gesagt. Gleichgültig starrte sie auf den Weg und trottete den beiden hinterher. //Oh toll, ein Idiot der sich selbst und einen anderen in den sicheren Tod stürzt....wie noble...// maulte sie in Gedanken.

Leyla musste lachen. "Du und Haushalt? Das ist irgendwie niedlich.." meinte sie belustigt. "Das bisschen schaff ich schon noch alleine, außerdem hab ich Nelu." meinte sie und lächelte. Langsam setzte sie sich auf und zog sogleich Nelus zornige Blicke auf sich, denn der kleine Dämon war gerade eingeschlafen, als sie sich bewegte. Vorsichtig umarmte sie den jungen Priester und flüsterte leise "Danke dass du mich her gebracht hast." Doch schnell ließ sie ihn wieder los und stand langsam auf. "Verzeih, aber ich möchte nicht hier bleiben. Ich möchte in mein Haus zurück." sagte sie und taumelte schwächelnd vorwärts.

Schließlich kamen sie in einer Stadt an. Eine riesige Sphäre stand in der Mitte der Stadt und schien das gesamte Miasma abzuschirmen. Mit einem Lächeln ging Raven auf die Stadt zu, aber ohne dass er aus dem Radius seiner eigenen Sphäre trat. Tatsächlich waren hier Menschen am Leben und schienen ein vollkommen normales Leben zu führen. Alles war friedlich und einige Wachen standen am Stadtrand und unterhielten sich als würde das Miasma gar nicht existieren. Es sah so aus, als ob das Miasma gar nicht da wäre. Nur der leicht gräuliche Dunstschleier der sich über den Himmel gelegt hatte, zeugte von seiner Anwesenheit. Als sie dann ankamen nahm Lynette ihre Sachen aus dem Karren und sah dann zu Airi und Raven. ,,Danke für die Begleitung. Ich hoffe man sieht sich bald wieder!´´ sagte sie und lief mit ihrem Zeugs in die Stadt und verschwand dort. Raven winkte ihr hinterher und sah dann zu Leyla. ,,Endlich wieder in der Stadt. Es ist friedlicher als ich dachte.´´ sagte er glücklich.

,,Übernehmt euch nicht. Ich kümmere mich um den Haushalt. Das ist kein Problem. Ihr erholt euch und ich mache die Arbeit. So machen wir das, alles klar? Alles klar.´´ sagte Lloyd lediglich und umarmte Leyla auch für einen kurzen Moment. Ein himmlisches Wesen hatte IHN umarmt! Was für eine Ehre! Lloyd freute sich innerlich sehr und fing an Leyla huckepack zu nehmen als diese vorwärts taumelte. ,,Nichts da. Ich bring euch nachhause.´´ sagte er und trug sie schließlich bis nachhause und legte sie dort ins Bett. ,,Ruht euch erst einmal aus. Ich sammele ein paar Kräuter und mache euch dann eine anständige Suppe.´´ sagte er und als er dies gesagt hatte, verschwand er auch schon aus der Tür.

Airi fixierte noch immer den Boden, nur aus dem Augenwinkel bekam sie mit wie Lynette sich aus dem Staub machte. Schnell murmelte sie ein freundliches "Tschüß bis zum nächsten mal." während sie weiter nachdachte. Wollte er wirklich hierbleiben? in diesem Kuhkaff? Airi zuckte mit den Schultern und sah ihn an. "Hä? Was?... Äh ja, hast recht, ist ziemlich friedlich hier." sagte sie, da sie ihm kaum zugehört hatte.

Ehe sie sich versah, saß sie auch schon auf seinem Rücken und sah ihn verwirrt an. "Aber ich kann doch laufen!" protestierte sie, doch der Priester schien ihren Protest zu ignorieren und trug sie einfach nach hause. Sanft lehnte sie sich an seinen Rücken und lies die Arme über seine Schultern hängen. "Jetzt zufrieden?" nuschelte sie. Kaum hatte er sie ins Bett gelegt, rollte sie sich in die Decke und schlief ein. Sie schlief unruhig und wälzte sich viel, bis sie schließlich kreischend und schweißgebadet aufwachte.

Raven sah zu der riesigen Sphäre die in der mitte der Stadt prangte. Es war einfach ein schöner Anblick noch lebende Menschen zu sehen. Weit in der Ferne hörte man wie Hämmer auf Ambosse schlugen und man konnte sich direkt sicher sein, dass hier eine Menge Waffen und Rüstungen hergestellt wurden. Dennoch wollte Raven hier nicht bleiben. Er drehe sich zu Airi um, merkend dass sie in Gedanken vertief war. ,,He, Schatz. Aufwachen.´´ sagte er und schnippte ihr vors Gesicht. ,,Ich denke mal wir wollen hier nicht all zu lange bleiben, oder? Ich weiß zwar nicht wie es dir geht aber mich interessiert wo dieses Miasma herkommt. Dich nicht? Wieso gehen wir dem ganzen nicht mal auf die Schliche? Wenn wir schon damit leben müssen, dass dieses Gas überall ist, dann will ich auch wissen wieso.´´ sagte Raven.

Lloyd war nicht mehr im Haus um irgendetwas mitzubekommen. Er war in einem nahen Wald und sammelte Kräuter, bevor er den Schrei von Leyla hörte und sofort mit dem Streitkolben in der Hand zurück zu ihr ins Haus lief. ,,Was ist passiert, Herrin?!´´ fragte er und trat sofort zu ihr ans Bett. ,,Sie sind vollkommen nassgeschwitzt... Ist alles in Ordnung? Egal was sie sagen, ich werde ihnen gleich ein Bad einlassen.´´ sagte Lloyd.

Airi blinzelte und sah ihn an. "Nein ich möchte nicht wirklich hier bleiben...und nein es interessiert mich nicht wo es herkommt, ich will nur wissen wie man es los wird...endgültig." sagte sie, kramte ein stück Brot aus ihrer Tasche und kaute lustlos darauf herum.
"Sag mal, was machen wir eigentlich hier?" fragte sie schließlich und sah ihn erneut an.

Leyla richtete sich auf und warf Lloyd nahezu um, als sie ihm erleichtert um den Hals fiel. "Gott sei Dank, dir geht's gut!" rief sie erleichtert und drückte ihn einen Moment lang an sich. Man konnte spüren wie ihr Herz raste. Langsam ließ sie ihn wieder los und sah ihn an. "Entschuldige dass ich dich erschreckt habe, ich habe schlecht geträumt." erklärte sie und sah ihn dann an. "und noch etwas....hör auf mich Herrin zu nennen und mich zu behandeln als wäre ich eine Heilige. Ich bin Leyla, einfach Leyla, nicht deine Herrin und auch keine Heilige. Sag einfach DU." tadelte sie.