Die Sonne war gerade am untergehen und warf ein unheimliches Licht auf das tote Dorf von Themis. Pilzartiger Befall hing überall an den Gebäuden und an einigen Bäumen und schien ein seltsames Gas abzusondern. Dieses war schon als leicht bläulich in der Luft zu erkennen und sah keineswegs gesund aus. Schritte waren zu hören. Auf der Hauptstaße eben dieses Dorfes lief ein junger Mann mit rotgelben Haaren. Hinter ihm eine Ansammlung von amöbenförmigen Kreaturen, die ihm hinterherjagte. Sie besaßen keine Augen und die meisten davon besaßen Tentakel mit Stacheln als Arme. Sie schienen es auf den jungen Mann abgesehen zu haben. Mit viel Glück entwischte er den Monstern in eine Höhle, die unter einem Baumstumpf zu finden war. Die Amöben schlugen wütend gegen den Baum und steckten ihre Tentakel in die Höhlenöffnung um Raven noch zu erwischen, doch schon lief er tief in die Höhle hinein. Das war verdammt noch einmal knapp. Beinahe hätten sie ihn erwischt. Doch Raven hatte den Heimvorteil. Das war sein Dorf, durch dessen Ruine er lief. Themis, sein Heimatdorf... Es so zu sehen frustrierte Raven unheimlich. Tatsächlich war hier schon alles befallen und Ragnaden lungerten im Dorf herum. Er musste unbedingt entkommen. Es war eine blöde Idee hierher zurückzukehren. Als er keine Geräusche mehr draußen hörte, kletterte er aus dem Baumstumpf heraus und sah in Richtung des Dorfplatzes. Er sah wie das Gas um ihn herumströmte, welches der Pilzbefall absonderte. Raven holte eine Kristallkugel aus seiner Tasche heraus, welche er dann nach vorne hielt. Das Gas schien von ihm wegzuströmen. Diese Kristallkugel formte einen sicheren Bereich um ihn herum, in welchem ihm das giftige Miasma nichts anhaben konnte. Vorsichtigen Schrittes bewegte Raven sich vorwärts und warf noch einmal ein Blick auf sein ehemaliges Zuhause. Sogar die Ortsschilder waren noch zu lesen. Überall waren Schilder zu sehen auf denen aufmunternde Nachrichten standen, die aber nie eintreffen sollten. ,,In wenigen Tagen kommen unsere Minenarbeiter zurück. Lasst uns sie alle herzlich willkommen heißen, wenn sie wieder hier sind!´´. Das war eine der vielen Nachrichten, die die Bürgermeister haben aufstellen lassen, damit die Dorfbewohner nicht die Hoffnung verloren. Doch am Ende war es schlussendlich zu spät...
Ravens Blick wanderte weiter im Dorf umher, während er sich einem Anleger am Fuße des Dorfes näherte. Viele der Häuser waren bereits eingestürzt und zahlreiche sterbliche Überreste der Dorfbewohner säumten den Weg. Etwas schreckliches war hier passiert. Etwas was Raven einfach nur zu gerne vergessen würde. Raven vernahm ein lautes Knacken und sofort lief er los. Er wusste das da etwas hinter ihm war. Im Reich der Ragnaden wäre es sicherlich auch nur ein solcher gewesen. Deshalb lief er so schnell er konnte zum Anleger, sprang auf sein Segelboot mit welchem er hergekommen war und setze die Segel. Der schwache Wind trieb das Boot nun von dem Dorf weg und voller Frust, Trauer aber auch Wut sah er zurück in sein Heimatdorf, welches jetzt nur noch von Ragnaden bevölkert wurde. Er wandte den Blick schlussendlich ab. Raven wollte einfach nicht mehr den Anblick seines verwüsteten Dorfes sehen müssen. Mit seinem Blick an den Horizont gerichtet fuhr er eine ganze Weile lang. Mit Magie lenkte er den Wind direkt in die Segel seines Schiffes, damit es vorwärtstrieb. Doch langsam aber allmählich überkam Raven ein Gefühl der Müdigkeit, welchem er wenige Stunden später auch nachgeben musste. Ein fataler Fehler wie sich rausstellen sollte. Er geriet mitten in einen Sturm und ging über Bord. Mehrfach drückten ihn die Wellen unter Wasser. Verzweifelt schnappte er an der Wasseroberfläche nach Wasser, ehe er wieder unter Wasser gedrückt wurde und das Bewusstsein verlor. Sollte es jetzt hier zuende sein? Sollte es das wirklich sein? Raven wusste keine Antwort mehr während ihm das Bewusstsein entglitt. Als er langsam wieder aufwachte fand er sich an einem Ufer wieder. Die Sonne schien sogar und der Himmel war blau, als ob das alles gestern überhaupt nicht passiert sei. Langsam richtete sich Raven auf und erkannte wo er sich befand. Er befand sich in der Nähe einer großen Stadt, die von Burgmauern umringt war. Bevor Raven aufstehen konnte, musste er aber feststellen dass er sich das Bein gebrochen hatte und grummelnd sah er auf dieses. Er war kurz vor der Stadt. Er könnte Hilfe holen. Aber er konnte sich nicht bewegen. Nicht nur dass sein Bein ihm unheimlich schmerzte, dazu kam auch noch, dass er sich zahlreiche Prellungen geholt hatte, die ihm nun auch noch wehtaten, nicht zu vergessen von den Wunden die ihm die Ragnaden in Themis zugefügt hatten. Was sollte Raven jetzt bloß tun? Längere Zeit überlegte der junge Alchemist was er jetzt tun könnte...

Es war ein Abend wie jeder andere als die Sonne am Horizont verschwand und die junge Frau sich nach getaner Arbeit vor dem Königspaar verneigte. Den tag über kümmerte sie sich um die drei Kinder der Königsfamilie und unterrichtete diese in Fächern von denen man im Dorf noch nie gehört hatte. Sie brachte ihnen bei ihre magischen Fähigkeiten zu kontrollieren und gezielt einzusetzen. Im Königshaus und auch im Adel war sie ein hoch angesehener Gast und wurde vor einigen Wochen selbst in den Adel erhoben. Als Künstlerin und Gelehrte genoss sie vollkommene Immunität und stand unter dem Schutz der Krone. Demnach sorglos bewegte sie sich in der großen Stadt. Doch an diesem Abend waren Fremde in der Stadt und einer von Ihnen stürzte sich aus der Dunkelheit auf die junge Frau. Erschrocken schrie sie auf, als auch schon ein schweres Halsband an ihrem Hals prangerte. Es unterdrückte ihre Fähigkeiten und sofort verstand sie. //Fremde Jäger.... wie sind die hier rein gekommen? ich dachte die Stadt wäre nachts abgeriegelt und bewacht??..// Empört sah sie zu den beiden hinauf. "Wisst ihr eigentlich wen ihr vor euch habt?! Wenn der König davon erfährt seid ihr dran! Jetzt bindet mich los und nehmt mir dieses alberne Ding ab, dann wird er von nichts erfahren und ihr seid frei." knurrte sie erbost, doch die beiden Gestalten lachten sie nur aus und fesselten die junge Frau. Aus der Dunkelheit ertönte ein dunkles Knurren, gefolgt von schnellen Schritten. Aus einer Gasse sprang ein großes Wolfswesen hervor und warf die Gestalten zu Boden. Die Zähne gefletscht und böse knurrend presste es die Männer auf den Boden. "Aurora! Nicht!" rief die junge Frau, doch da spürte sie schon einen festen Schlag auf den Kopf und verlor das Bewusstsein. Alles was noch zu ihr durchdrang war ein plötzlicher Schuss und das Winseln ihres geliebten Wolfswesens. Als sie wieder zu sich kam fand sie sich in einer Art Käfig wieder und keifte die beiden Männer, die sie noch recht verschwommen vor sich sah, an. "Lasst mich hier gefälligst raus! Was habt ihr mit Aurora gemacht?!" aufgebracht versuchte sie gegen die Gitter zu schlagen, doch sie konnte ihre Hände nicht bewegen. Schließlich hörte sie wie die drei Männer, von denen sie bis jetzt nur zwei gesehen hatte, sie an die Masse versteigerten. "Abschließend zu unserer Versteigerung haben wir hier ein besonders schönes Exemplar." hörte sie einen der Männer sagen und spürte wie der Käfig angehoben wurde. Sie sah sich um und erkannte einen großen Marktplatz auf dem sich eine Masse an Menschen versammelt hatte die aufgebracht zu sein schien. "Ein zugegeben sehr hübscher, lebender Succubus mit recht großen Argumenten. Und seht euch nur diese schönen großen Flügel an, was man damit wohl alles anstellen könne?!" beschrieb er sie lüstern und lachte dreckig als die Gebote nur so in die Höhe schnellten. Schließlich wurde sie an einen Müller verkauft, der eine große Menge Gold für sie geboten hatte. Die drei Jäger brachten den Käfig zu seinem Haus und versiegelten die Ausgänge und Fenster, sodass sie das Haus nicht verlassen konnte. Viele Jahre lebte sie bei diesem Mann, wurde geschlagen, gefoltert und auch vergewaltigt. Doch nach dieser langen Zeit kamen die Jäger eines Abends zurück und berichteten von einer neuen Waffe die er unbedingt einmal an ihr ausprobieren sollte. Der bereits schwache Succubus wurde als zu ihnen geführt und mit einem seltsamen Messer begannen sie ihre Flügel, ihre schönen Flügel, langsam in Streifen zu schneiden. Die junge Frau schrie auf bei jedem Schnitt und brach schließlich stark blutend zusammen. Der regungslose Körper wurde kurz darauf aus dem Haus getragen und im Meer versenkt. Doch kaum war sie auf dem Grund angekommen, kam sie wieder zu sich, die Bannketten waren durch den Aufprall zerbrochen und mit letzter Kraft erschuf sie eine nicht aufsteigende Luftblase um sich herum. Doch die Anstrengungen und der Blutverlust zwangen sie erneut in eine Bewusstlosigkeit. Tage wenn nicht Wochen trieb der Leblose Körper in einer Luftblase über den Meeresgrund, bis sie schließlich an einen Strand gespült wurde und durch den Aufprall wieder zu sich kam. Im Hintergrund erkannte sie verschwommen eine Gestalt, die sie als junger Mann herausstellte. Er saß auf dem nassen Sand und hielt sich das stark blutende Bein, aus dem die beiden zerbrochenen stücke ragten. Noch etwas benommen stand sie auf und machte ein paar Schritte auf ihn zu ehe sie mit schmerzverzerrtem Gesicht neben ihm auf die Knie fiel. Ihre Flügel schliffen über den nassen Sand und hinterließen eine Blutspur. Der Sand brannte schrecklich in den noch immer offenen Wunden, dennoch riss sie sich zusammen und sah den jungen Mann an. "Das haben wir gleich, vertrau mir." säuselte sie beruhigend und legte beide Hände auf das gebrochene Bein. Diese begannen seltsam zu leuchten und man konnte fast schon zusehen wie die Knochen wieder zusammenwuchsen und die tiefe Wunde aufhörte zu bluten und heilte. Doch kaum war das geschafft brach die junge Frau erneut zusammen und fiel neben ihn in den Sand, während ihre Flügel den Sand noch immer rot färbten...

Raven lehnte an der Steinwand und sah in den Himmel, während er versuchte den Schmerz einfach auszublenden, was allerdings nicht möglich war. Sein ganzes verdammtes Bein war offen und sonderlich appetitlich war es ebenfalls nicht. Schleifgeräusche waren zu hören und er sah wie ein wunderschönes Mädchen mit zerissenen Flügeln auf ihn zurobbte. Waren die Flügel wohl echt? Das tat aber nichts zur Sache, denn dieses Mädchen war schwer verletzt. Dann passierte aber etwas, was Raven nicht gedacht hatte. Das Mädchen verfügte über magische Kräfte und heilte sein Bein. Unter starken Schmerzen wurden die Knochen wieder zusammengefügt und die Wunde geschlossen. Als die hämmernden Schmerzen verschwanden wollte sich Raven bei seiner Retterin bedanken, doch diese fiel danach schon in den Sand und ihr Blut verbreitete sich im Sand. Aufgeschreckt stand Raven auf und betrachtete sie. Was sollte er jetzt nur tun? Er sah noch kurz missmutig zu seinem nun verheilten Bein und trat kurz auf um zu sehen ob es noch weh tat, nur um sich zu überzeugen dass es tatsächlich nicht wehtat. Egal. Nun kniete er sich erst einmal zu dem Mädchen herunter. Er stimmte einen Zauber an, welcher sich fast schon anhörte wie ein Gesang. Das Blut floss zurück in den Körper des jungen Mädchens und verschloss die Wunden wieder. Das wäre geschafft. Die Flügel allerdings schien er nicht mehr retten zu können... Schade eigentlich. Diese sähen sicherlich sehr schön aus, sollten sie wiederhergestellt werden. Das war allerdings egal. Hauptsache es ging dem Mädchen wieder besser. Raven drehte das Mädchen erst einmal auf den Rücken und sah sie an. Er untersuchte sie auf weitere Verletzungen und sah ihr dann wieder ins Gesicht. Was für ein wunderschönes Mädchen sie doch war... Aber fürs erste war es wichtig, dass es ihr nun wieder gut ging. Er erhob seine Stimme. ,,Geht es dir jetzt besser?´´ fragte er schließlich.

Langsam kam sie wieder zu sich und erkannte den jungen mann neben ihr. Als sie jedoch bemerkte wie nah er ihr war, schreckte sie zurück, krabbelte einige meter rückwärts und stieß mit den flügeln an eine Steinmauer. Sie gab ein leises, schmerzverzerrtes Quietschen von sich und schlang die Flügel um sich sodass sie nur noch durch die Fetzen hindurch sah. "Ja, ein bisschen..." antwortete sie schließlich leise und beobachtete ihn verschreckt, nahezu ängstlich. Die Erinnerungen an die letzten Jahre wahren nicht all zu lange her und die nähe Fremder ängstigte sie. Was wenn es wieder passierte, wenn.... nein darüber wollte sie eigentlich gar nicht nachdenken. "W-wer b-bist du?" brachte sie stotternd hervor während sie sich an die Wand hinter ihr drückte. Kaum merklich begann das Mädchen zu zittern und ohne dass sie es wollte rannen Tränen ihre Wangen hinab. Zögerlich nahmen die Flügel wieder den Platz auf ihrem Rücken ein und gaben die sich auf ihr Gesicht frei. Die Tränen glitzerten im lich des Vollmondes und schnell wischte sie diese aus dem Gesicht.

Raven musterte das Mädchen. Sie schien sehr verschreckt zu sein und flüchtete praktisch direkt vor ihm, obwohl er ihr geholfen hatte. Seltsames Mädchen... Aber vielleicht hat sie einfach nur Angst vor Fremden? Raven war mit dieser Situation sichtlich überfordert und er sah verlegen richtung Himmel. Was macht man nur in solch einer Situation. Dann fragte das Mädchen ihn nach seinem Namen und Raven sah sie wieder an. ,,Mein Name? Das wäre Raven Hephaestus...´´ sagte Raven und kniete sich dann vorsichtig hin und setzte sich in den Schneidersitz vor das Mädchen. ,,Danke dass du mein Bein geheilt hast. Ich habe deine Wunden geheilt, ich weiß aber nicht ob es noch wehtut... Aber deine Flügel konnte ich nicht mehr wiederherstellen. Das tut mir wirklich sehr leid.´´ sagte Raven. Er schaute ihr in die Augen und merkte wie sich in ihrem Gesicht Tränen geformt hatten und mit einem Schnipsen seines Fingers lösten sich die Tränen aus ihrem Gesicht und flogen in die Luft, wo sie sich auflösten. ,,So ist es doch schon viel besser, oder nicht?´´. Mit einem Lächeln, das einen Stein zum Erweichen bringen könnte schaute er sie nun an, hoffend dass sie sich langsam beruhigen würde.

"i-ich -bin Airi.." stotterte sie und sah zu Boden. Abwesend strich sie über ihre Flügel //meine Flügel....meinen schönen Flügel...// dachte sie traurig und sah ihn an. "A-alles wieder in O-ordnung...denke ich. D-danke." jetzt zitterte selbst ihre Stimme, als würde sie frieren, dennoch fühlte sie keine Kälte. "...meine Flügel kann niemand wiederherstellen..." seufzte sie deprimiert und stützte den Kopf auf die Hände. Verwirrt sah sie den jungen Mann an, als ihre Tränen vom Gesicht flogen und sich auflösten. "W-wie machst du das?" fragte sie verwundert und strich das violette Haar aus ihrem Gesicht. Sie hatte den jungen Mann für ein menschenähnliches Wesen gehalten, doch etwas an ihm war anders. "Ich meine, d-du bist doch ein Mensch oder?" fragte sie schließlich und bemerkte sein Lächeln. Erschrocken sah sie ihn an und wurde sofort rot, sie musste ihn wohl eine ganze Weile angestarrt haben. Zögerlich lächelte sie auch, bevor sie ihr Gesicht hinter ihren Händen versteckte, da sie die Röte spürte.

Raven hörte nun zum ersten mal den Namen dieser wunderschönen Name. Airi hieß sie und offenbar war sie kein Mensch. Kein Mensch hatte von Natur aus Flügel und dieses Mädchen schien sehr über ihre Flügel zu trauern. Eventuell hat irgendein Barbar diesem Mädchen die Flügel gestutzt. Raven bemerkte sofort das Zittern in der Stimme des Mädchens, konnte aber sofort erkennen dass sie einfach nur nervös war und ihr war auch nicht kalt. Dennoch wunderte sich Raven über ihre Reaktion zu seinem Magiewirken. Hatte sie eventuell noch nie Magie gesehen? Verwirrt hob Raven eine Augenbraue an. ,,Das ist Magie. Hast du bisher noch keine Magie gesehen?´´ fragte Raven als eine kalte Brise vom Meer aus ihn erwischte und erzittern ließ. Seine gesamte Kleidung war noch nass und sein Mantel völlig zerfetzt. Letzteres schien ihn allerdings relativ wenig zu kümmern. Er musterte das Mädchen weiterhin, doch dann wurde er nur noch mehr von dem Mädchen verwirrt. Sie wusste tatsächlich nicht ob er ein Mensch war? Was sollte er denn anderes sein? Raven musste dabei ein wenig prusten und lächelte. ,,Ich bin ein Mensch, aber du anscheinend nicht, kann das angehen? Bist du ebentuell eine Fee oder eine Pixie? Oder eine neue Art von Elfe die wir noch nicht kennen?´´ fragte Raven, sofort merkend dass sie rot wurde und auch anfing zu Lächeln. Bei diesem Anblick fühlte er sich direkt wieder wohler, denn das hieß dass sie sich wieder besser fühlte. Zumindest hoffte er das.

Zaghaft schüttelte Airi den Kopf und sah ihn an. "ich ...war viel zu lange bei diesem Monster..." seufzte sie leise und sah erneut zu Boden. "In der Stadt aus der ich komme war ich die einzige meiner Art und viel mehr als Heilung beherrschte dort niemand." erklärte sie und und lächelte sanft. Die Aussage dass er ein Mensch war brachte sie zum lächeln und sie sah zu ihm. "Was ich bin?" fragte sie und sah ihn an. ""Ich werde dir einen Tipp geben, ich bin keine Fee und auch keine Pixie..." flüsterte sie und starrte ihm in die Augen, ihre begannen zu leuchten und wie hypnotisiert stand Raven auf und wandelte auf sie zu. Sie ließ ihm die Erinnerung an das was er tat, er konnte so gesehen zugucken, aber seinen Körper nicht mehr steuern. Airi stand auf und strich ihm sanft über die Schultern, ehe sie begann seinen nassen, zerfetzten Mantel zu öffnen und ihn ansah. "Was ich alles mit dir anstellen könnte..." säuselte sie verführerisch in sein Ohr, als sie mit ihren Händen unter den Mantel glitt und ihre großen Brüste an seinem Oberkörper rieben. Eigentlich wollte sie ihre Kräfte zurückholen, doch ein entferntes Bellen riss sie heraus und sie ließ die Hypnose sinken. Erstaunt drehte sie sich um "Aurora?!" fragte sie verwundert und erblickte einen kleinen Hund in der Ferne, der die Stadtmauer ankleffte. Airi sank auf die Knie, setzte sich und umklammerte ihre Knie, während sie ein tiefes Seufzen von sich gab. "...ich.....ich werde dich wohl...nie wiedersehen...." schluchzte sie zusammengekauert und weinte herzzerreißend.

Raven schnappte auf, dass sie sagte sie wäre viel zu lange bei diesem Monster gewesen. Eventuell wurde ihr schreckliches angetan, deshalb fing er an sie traurig anzuschauen. Das Mädchen tat ihr leid. Was wenn dieser Typ es war, der sie so zugerichtet hatte? Wie konnte jemand einem schönen Mädchen wie ihr das antun?! Raven merkte wie ein wenig Wut in ihm hochbrodelte, doch plötzlich war er nicht mehr der Herr seines Körpers. Die Augen dieses Mädchens fingen an zu leuchten. Er stand auf und wandelte auf dieses Mädchen zu und diese fing an seinen Mantel zu öffnen und ihre großen Brüste an ihm zu reiben. Er wurde sofort knallrot und sah sie an. Zum einen war dieser Vorbau wirklich riesig und das konnte er selbst durch seine nasse Kleidung spüren und zum anderen wusste er nun ganz genau was vor ihm stand. Das ganze wurde ihm langsam sehr unangenehm, denn dieses Mädchen kontrollierte nun seinen Körper vollständig doch dann brach die Kontrolle ab. Der Succubus fing jetzt an einen kleinen Hund zuzurufen der an der Stadtmauer kleffte. Danach sank sie auf die Knie und fing an zu Weinen. Raven wusste nicht genau was er nun tun sollte. Sie war ein Succubus und würde ihn sicherlich missbrauchen. Aber sie war auch ein Mädchen, das jetzt gerade in Schwierigkeiten war... Es half alles nichts. Im Grunde war Raven ja doch ein guter Mensch. Er kniete sich neben sie hin und sah zu dem Hund. ,,Aurora war dein Hund... oder wie darf ich das verstehen?´´ fragte Raven ruhig und sah sie aus dem Augenwinkel an.

Reflexartig klammerte sie sich an Raven und das Schluchzen wurde lauter. "Aurora war...sie war kein Hund. Sie war die einzige die mich verstand, meine einzige Freundin. Ein Wolfswesen... groß wie ein Pferd, stark wie ein Bär...doch jetzt ist sie....ist sie....." weiter kam sie nicht, dann brach sie erneut in Tränen aus und gab ein heftiges schluchzen von sich. //..hätte ich dich doch nur retten können....// schoss es ihr durch den Kopf. Langsam beruhigte sie sich und schreckte zurück als sie merkte dass sie an ihn geklammert war. Sofort errötete sie wieder und sah zu Boden. "Entschuldige, ich wollte dir nichts tun, aber du weißt nun was ich bin..." sagte sie und sah traurig zu ihm. "läufst du jetzt nicht auch vor mir davon..?" fragte sie und umklammerte erneut ihre Knie.

Raven nahm sie sofort in den Arm und strich ihr über den Rücken um sie zu beruhigen. Er konnte einfach nicht mit ansehen wie sie am Boden war und weinte, auch wenn er sie erst so kurz weinte und eben gerade noch probiert hatte ihn zu vergewaltigen oder anderes. Er lauschte ihren Worten aufmerksam und verstand sofort, dass Aurora ihr leben gelassen hatte, eventuell sogar um Airi zu beschützen. Doch dann befreite Airi sich aus seiner Umarmung und sofort ließ er los. Auf die Frage ob er weglaufen würde, musste er nur lächeln. ,,Wieso sollte ich weglaufen? Ich werde nicht weglaufen. Mir ist es egal was du bist.´´ sagte er und rückte näher zu hier und hob ihren Kopf an. ,,Ich weiß vielleicht kommt das gerade seltsam aber... vielleicht kann ich ja dein Freund sein. Im freundschaftlichen Sinne versteht sich. Was hältst du davon?´´ fragte Raven lächelnd

Airi wurde rot als er ihren Kopf anhob, seine Hand war schön warm. "B-bist du dir da wirklich sicher?..." fragte sie zögerlich und schmiegte den Kopf an seine Hand. "..waaaaarm......" schnurrte sie leise, doch dann fiel ihr Blick auf sein Handgelenk. //ich werde immer schwächer....ich brauche zumindest Blut, wenn ich ihn schon nicht haben kann...@-@// dachte sie und bemerkte wie ihre Kräfte schwanden. Trotzdem zwang sie sich nicht zuzubeißen und sein Blut zu saugen. "k-können wir in die Stadt...bitte? ich...ich brauche .... Blut....ich ..werde..immer......." weiter kam sie nicht, denn sie erlag der Schwäche und fiel schlafend in seine Arme.
Reflexartig legte sie die Arme um seinen Hals und den Kopf an seine Brust. "...Raven....." nuschelte sie im Schlaf und lächelte herzerwärmend.

Raven wurde ganz unwohl als sie meinte sie benötige Blut dennoch fing er sie auf als sie schwach in seine Arme fiel und einschlief. Sie sah aus irgendeinem Grund ganz süß aus wenn sie schlief. Raven errötete als sie seinen Namen im Schlaf erwähnte und hob sie hoch und trug sie im Brautstil zum nächsten Gasthaus. Er legte sie kurz auf einer Bank ab und ging dann zu dem Wirt. ,,Ein Zimmer für zwei, ja...? Sollt mich nicht interessieren was du mit der kleinen machst. Bezahl einfach und dann verschwinde mit der kleinen, bevor die anderen dich sehen.´´ grummelte der Wirt, während er einen hölzernen Bierkrug säuberte. Raven legte dem Wirt das Geld widerwillig auf den Tisch und dieser gab ihm knurrend den Schlüssel und mit einer abwertenden Kopfbewegung deutete er, dass er verschwinden solle. Raven seufzte. Menschen konnten so unfreundlich sein... Er ging danach wieder zurück zu Airi, hob diese hoch und trug sie nach oben ins Zimmer. Dort angekommen legte er sie aufs Bett und setzte sich direkt neben sie. Er wusste dass er sich damit praktisch in Gefahr begab dass dieses Mädchen Succubusdinge mit ihm tun würde, aber das war ihm egal. Genau jetzt hoffte er nur dass es ihr bald wieder gutgehen würde. Er fing an in seiner Manteltasche herumzukramen und nahm einen blutfarbenen Stein Kristall heraus und sah dann zu Airi. //Sollte ich wirklich...? Ich sollte ihn doch nie benutzen, sagte Vater mir immer... Egal, ich kann sie doch nicht so leiden lassen...// dachte er und legte den Stein auf ihren Kopf und murmelte eine Zauberformel vor sich hin und Airis Körper fing an sich zu erholen. Mit einem Seufzen verstaute er den Stein wieder in seiner Tasche und sah dann zu Airi rüber, darauf wartend dass sie wach wurde.

Noch immer schlafend zog sie Raven zu sich und kuschelte sich an ihn. Die wärme tat so unglaublich gut und er war die erste Person die freundlich zu ihr war und nicht Erfurch erstarrte oder panisch davon lief. Dennoch wurde sie von einem süßlichen, wohlbekannten Duft geweckt. Langsam bewegte sie sich und nahm seine Hand. Diese drehte sie zu sich, doch noch bevor sie zubiss schreckte sie hoch. "Raven! ... ich.....vergib mir!" stammelte sie erschrocken und ließ seine Hand los. Dann sah sie ihn verschlafen an. "Ich hab so Hunger..." jammerte Airi und biss in die Bettdecke. "Ich brauche Blut, Raven... ich bin noch sehr schwach und sowohl das heilen, als auch die Hypnose haben mich sehr viel kraft gekostet..."erklärte sie schwach und lehnte sich an ihn.

Raven wurde nur zu schnell an den Succubus herangezogen und lag nun direkt neben ihr und wurde nun auch als Kissen missbraucht. Nicht dass ihm das etwas ausgemacht hätte... Aber dann schien der Succubus sein Blut zu wollen. Hatte Raven nicht eben noch erst alles mit dem Stein behoben? Aber dann erklärte Airi dass sie Hunger hatte und um den zu stillen brauchte sie offenbar Blut oder so... Brauchten Succubi nicht immer andere Dinge? Egal. Sollte ihm recht sein. Er krempelte den Ärmel hoch und hielt ihr die Hand hin. ,,Mach ruhig. Ich kann das schnell regenerieren. Nimm dir so viel Blut wie du brauchst.´´ sagte er und strich ihr durch das violette Haar. //Für einen Succubus ist sie sehr süß... sicher dass ich nicht noch unter der Hypnose stehe? // dachte er sich dabei.

Airi hatte bist jetzt gar nicht bemerkt wie eng sie sich an Raven gekuschelt hatte und errötete als er ihr den Arm hinhielt. "Aber... ich kann doch nicht einfach! ...Wir sind doch Freunde!" wehrte sie sich erst, doch auf längere Sicht gewann der Hunger. Airi leckte vorsichtig über sein Handgelenk um die Stelle zu betäuben und biss dann langsam und vorsichtig zu um ihm so wenig Schmerzen wie möglich zuzufügen. Langsam trank sie und sah ihn überrascht an. Sein Blut war nicht süß, dafür jedoch ziemlich lecker und aufregend zugleich. Nach einiger Zeit ließ sie von ihm ab und leckte das Blut von seinem Arm um die Wunde zu verschließen. "Danke. Wie du vielleicht weißt ernähren sich Succubi normalerweise von anderen Flüssigkeiten.... aber das kann und will ich dir nicht antun, du hast mich gerettet." sagte sie lächelnd und schmiegte sich erneut an ihn. "Du bist so schön warm...." summte sie und klammerte sich nahezu an ihn. Jedoch bemerkte sie schnell dass seine Sachen noch komplett durchnässt waren und vorsichtig streifte sie seinen Mantel ab und hängte diesen, zusammen mit ihrem Kleid über den Ofen. Mit einem Unterkleid bekleidet krabbelte sie zurück zu ihm ins Bett und schmiegte sich erneut an ihn. "Wieso warst du eigentlich da unten am Strand? und wieso war dein Bein gebrochen?" fragte sie neugierig und legte seinen arm um sich.

Raven merkte ihre Errötung und wurde ebenfalls ein wenig rot, dennoch musste er lächeln. Machte er diesen Succubus eventuell verlegen oder ähnliches? Es wirkte zumindest ganz so. Auf die Aussage sie wären Freunde, lächelte er nur. ,,Das sind wir und deshalb muss ich dir doch helfen, oder?´´ fragte er und kniff die Augen zu als sie Blut saugte. Er ließ es zwar über sich ergehen, aber sehen wollte er trotzdem nicht wie ihre Fangzähne sich in seine Hand bohrten. Natürlich wurde er knallrot als sie erwähnte dass Succubi sich normalerweise von anderen Flüssigkeiten ernähren würden. ,,Nun... D-das ist mir natürlich auch bekannt.´´ sagte er und sah verlegen zur Seite. So etwas konnte er sich nicht vorstellen. Nicht weil er es nicht wollte, sondern weil sie beide Freunde waren.... Er nahm sie in den Arm und er schaute ihr hinterher als sie ihm den Mantel abnahm. Vorsichtig schaute er ihr hinterher, darauf achtend das dem Mantel ja nichts passierte. Nun lag er da. Neben ihr. Nur noch in Hemd und Jeans und sie nur noch in Unterwäsche. Natürlich verkniff er sich ihr in den Ausschnitt zu starren und sah ihr stur ins Gesicht. Er strich ihr durchs Haar. ,,Nun... Ich habe Schiffbruch erlitten. Mein Schiff ist gekentert als ich auf hoher See war.´´ sagte er. Natürlich konnte er nicht erwähnen dass er einfach eingeschlafen war und deshalb in einen Sturm gesegelt war. Immerhin wollte er nicht, dass sie ihn als kompletten Vollpfosten sieht. Zufällig starrte er für eine Millisekunde direkt in ihren Ausschnitt, sah aber sofort wieder zu ihr. Er konnte einfach kaum wiederstehen und fühlte sich auch sofort schlecht dafür geguckt zu haben.

Als er meinte er müsste ihr doch helfen, errötete sie nur noch mehr und vergrub ihr Gesicht unter ihren Händen. Vorsichtig sah sie ihn wieder an und hörte ihm gebannt zu. "Da hast du aber Glück gehabt dass ich gerade an dieses Ufer gespült wurde, vor morgen hätte dich wohl niemand gefunden." sagte sie und streichelte sanft über seine Arme, wo sie einige Narben ertastete und ihn fragend ansah. "Woher kommen die und woher kommst du eigentlich?" fragte sie schließlich und klammerte sich auf einmal stärker an ihn, als jemand heftig gegen die Tür klopfte. Sie versteckte sich nahezu hinter ihm und zog die Decke über den Kopf, panisch begann der Succubus zu zittern. "Haben sie mich etwa gefunden?" fragte sie leise und panisch.

Raven musste lachen. Natürlich hatte er Glück gehabt. Er hätte sich zudem sonst was einfangen können. Zum Glück wurde er nicht so sehr in Themis verletzt. Wenn er das Miasma in irgendwelche Wunden bekommen hätte, wäre das sehr schlimm geworden. Eventuell wäre er selbst verseucht worden. ,,Und was ich für ein Glück hatte. Ich hätte sonst wo landen können. Zum Beispiel dort wo ich eigentlich herkam. Junge wäre das ein Schlamassel geworden, so ganz ohne Boot.´´ sagte er lachend und merkte wie sie über seine neuen Narben tastete. ,,Nun... Ich bezweifle, dass dir Themis irgendetwas sagt, oder? Es ist ein Dorf auf dem fernen Kontinent Anderra. Kleines Fischerdorf.´´ sagte er und sah an die Decke. In Wirklichkeit war es so viel mehr. Aber das konnte er ihr jetzt noch nicht erzählen. Dann klopfte etwas an die Tür und das nicht gerade freundlich. Raven setzte sich lächelnd vor den Succubus und sah dann an die Tür. ,,Wer ist da? Ich habe gerade zu tun.´´ sagte er mit einer seelenruhigen Stimme, dennoch war er sich der Ernsthaftigkeit der Situation durchaus bewusst. In seiner Hand schien er den Griff von irgendetwas in der Hand zu haben. Dennoch erkannte man nur den Griff, der rest schien unsichtbar zu sein. Wenn man genau hinsah sah man hier und da wie etwas glitzerte oder aufblitzte. Man konnte somit gut die Umrisse einer großen Sense erkennen, aber nur wenn man ganz genau hinsah.

Mit einem boshaften Gesichtsausdruck trat der sowieso schon mies gelaunte Wirt ein, schloss die Tür hinter sich und sah auf die Regungslose Bettdecke. "Heh, die Überreste räumst du aber selbst weg und mach ja nicht so nen Krach, nicht dass das noch auffällt was du hier treibst, dann kann ich meinen Laden zu machen.." knurrte der Mann und verließ den Raum. Verängstigt schauten nur ihre Augen unter der Bettdecke hervor als er gegangen war. "Ist...ist er weg?" wimmerte Airi und suchte in der Dunkelheit unter der Decke Ravens Hand um sich daran festzuklammern. "Ich.....ich dachte schon sie wären auf der Suche nach mir..." seufzte sie erleichtert, dennoch spürte sie wie ihr Herz raste.