Zaghaft schüttelte Airi den Kopf und sah ihn an. "Mhh... Was ist das schon wieder für ein Lärm?!" Murrte sie und stand langsam auf um sich anzuziehen. "Lass uns sehen was da los ist, ich schwöre dir wenn das nichts wichtiges ist gibt's gehacktes...." zischte sie. Airi war einfach schon immer ein Morgenmuffel.

Raven schaute vom Bett aus Richtung Fenster. Wie konnte es diesen Menschen einfallen sie einfach so zu wecken? Wehe es war nichts wichtiges! Raven schwang sich mit Airi aus dem Bett und ging nach draußen. Er kämpfte sich mit ihr zwischen der Menschenmenge hindurch und erblickte dort den schwarzen Ritter, welchen sie zuvor schon getroffen hatte. Die Dorfwachen hatten ihre Waffen auf ihn gerichtet, darauf wartend dass er die Dorfbewohner angreifen würde, doch das tat er nicht. Stattdessen fuchtelte er mit der Waffe umher als würde er versuchen auf etwas unsichtbares einzuschlagen. ,,Dieses Mal entkommst du mir nicht!´´ brüllte er in die Luft. Raven konnte auf den ersten Blick nicht sehen was dort war aber nach und nach erkannte er, dass dort ein helles Licht in Menschenform vor ihm wegschwebte. Raven tippte auf Airis Schulter und deutete auf das Licht. ,,Das da! Siehst du es?´´ fragte Raven. Das Licht schaute kurz zu den beiden herüber, doch der schwarze Ritter bemerkte dies. ,,HIER bin ich! Gib mir sofort meine Erinnerungen zurück!´´ schrie er und holte zum schlag aus und sprang mit gezückter Waffe. Das Licht wich aus und nun stand der schwarze Ritter vor einem kleinen Jungen, der einen langen Speer in seiner Hand trug. ,,E-ein Kind...?´´ fragte der schwarze Ritter, doch kurz darauf wurde ihm der Speer durch die Brust gejagt. ,,Für meinen Vater!´´ schrie das Kind während es ihm den Speer in die Brust jagte. Blut spritzte aus der Rüstung und der Ritter ging zu Boden. ,,Soll.. soll ich so mein Ende finden? Ohne meine Erinnerungen soll ich dahinscheiden...?´´ fragte der Ritter und blickte gen Himmel zu dem Licht. ,,Soll das mein Ende sein? Antworte, Licht!´´ sagte er, doch dann erhob der Junge die Stimme. ,,Mein Name ist nicht, Licht! Mein Name ist Leonard Eisenherz!´´ sagte er wütend als er den Speer aus dem Ritter zog. Die Frau neben ihm sah entsetzt auf den schwarzen Ritter und kniete sich zu ihm hin als wolle sie ihm helfen. ,,Leonard Eisenherz...? Erinnerungen... Leonard...´´ murmelte der schwarze Ritter und klappte das Visier hoch. Dahinter war ein Mann voller Narben zu sehen, welcher verdutzt den Jungen ansah. ,,Ich...hab sie gefunden... Leonard...´´ röchelte und erbrach Blut, bevor er sich der Frau zuwandt. ,,Jona Eisenherz... meine F...´´ nun brach der Ritter im Satz ab und fiel zu Boden und sein Lebenslicht erlosch. Man hörte ein Schluchzen von der Frau, aber auch ein Schluchzen von dem Licht. Außer Airi und Raven schien aber keiner dieses Wesen wahrzunehmen. ,,Es tut mir so leid... Solange der Wille zum überleben da ist, wird Memoria es wieder geschehen lassen... Bitte, habt Gnade...´´ sagte das Licht und verschwand schließlich. Raven sah dem Spektakel zu und zerrte Airi dann mit in die Bibliothek der Stadt. Da alle auf dem Stadtplatz waren, war hier keine Menschenseele. ,,Der schwarze Ritter, Sigurd Eisenherz, ich hätte es wissen müssen.´´ sagte er nahm sich ein Buch heraus und blätterte auf eine Seite, auf welcher dieser Mann zusammen mit einem Missionar zu sehen war. ,,Warum ist es mir nicht gleich aufgefallen?! Sigurd Eisenherz und der Missionar Marvin sind in die Sümpfe aufgebrochen, weil sie am anderen Ende der Sümpfe etwas vermutet haben. Als sie zurückgekommen sind, waren sie beide verrückt... Irgendetwas muss dort sein und ich gebe keine Ruhe bis ich weiß was.´´ sagte er und klappte das Buch mit einem lauten Knall zu und seufzte. Er schloss die Augen und erhob die Stimme. ,,Wir brechen nach Conall Curach auf, den Sümpfen im Norden. Dann finden wir heraus was dort ist.´´ sagte er und lehnte sich an einen Stuhl.

Airi sah dem seltsamen Schauspiel zu und nickte nur langsam. Sie hatte das licht auch gesehen, dennoch fiel es ihr schwer darüber nachzudenken, da ihr der Geruch des austretenden Blutes in die Nase stieg und ihr die Sinne vernebelte. Sie war froh als Raven sie aus der Menge zog und zur Bibliothek zerrte. Zitternd stand sie vor ihm und sah ihn an, mit sich selbst kämpfend. Doch dieses mal verlor sie den Kampf und nachdem Raven seinen Wunsch geäußert hatte nickte sie nur. Doch dann ging sie au ihn zu, wie ferngesteuert und drückte ihn an eins der Regale. Mit leuchtend roten Augen sah sie ihn an, die Flügel brachen hervor und der Schwanz fesselte seine Hände. "Vergib mir..." keuchte sie schwach und zog seinen Kopf sanft zur Seite, ehe sie ihm in den Hals biss und erst nach einer gefühlten Ewigkeit wieder abließ. Es wurde schwarz vor ihren Augen und schließlich brach sie vor ihm zusammen und lag regungslos vor ihm auf dem Boden...

Raven schaute Airi verwirrt an als diese wie ferngesteuert auf ihn losging und ihm sein Blut entzog. Er fühlte sich ganz schwach und konnte sie nicht einmal wegdrücken, da sie ihn festhielt. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ sie los und er sank in die Knie. er war komplett geschwächt von dem vielen Blut dass sie ihm entzogen hatte. Er sah zu Airi herüber, welche einfach vor ihm zusammenbrach. Mit letzter Kraft kroch er zu ihr und rüttelte sie. ,,Airi...´´ sagte er, doch es schien nicht durchzukommen. ,,Airi...´´ sagte er nochmal und ließ seine Sense materalisieren. Er zog mit dieser Wasser aus der Luft und ließ dieses auf ihr Gesicht fallen, in der Hoffnung sie würde dadurch aufwachen.

Airi schüttelte sich unter dem Wasser und spuckte es Raven entgegen. Langsam öffnete sich ihre Augen und vorsichtig nahm sie seine Hand. "R-raven..." flüsterte sie schwach und hielt seine Hand einfach fest. "Ruh dich aus, du hast viel Blut verloren." keuchte sie schwächelnd und sah ihn an. "ich pass schon auf dass du mir nicht stirbst.." säuselte sie mit meinem schwachen lächeln.

Raven bemerkte noch wie das Mädchen wieder zu Bewusstsein kam, allerdings wurde er selbst schon nach kurzer Zeit so müde, dass er einfach das Bewusstsein verlor. Er hatte zu viel Blut verloren und brauchte jetzt womöglich einfach die Zeit um sich zu erholen.

Airi stand langsam auf, zog die Flügel wieder an den Rücken und nahm Raven auf den Arm. Fürsorglich strich sie über sein Gesicht und brachte ihn dann zurück in die Gaststätte, wo sie dem Wirt einen bösen Blick zuwarf. An diesem konnte man ablesen dass er keine Fragen stellen sollte und rasch verschwand sie mit dem bewusstlosen Raven aufs Zimmer. Sanft legte sie ihn aufs Bett, legte die Hände auf seine Brust und minderte seine Erschöpfung, auch gleich sie seinen Blutverlust aus, allein durch ihre Heilkräfte die sie schon einmal benutzt hatte um sein Bein zu heilen. Erschöpft verlor der Succubus das Bewusstsein und fiel auf ihn. Halb auf ihm liegend wickelte sich ihr Schweif automatisch LOCKER um sein Handgelenk. Die Bewusstlosigkeit glitt reibungslos in einen tiefen Schlaf und so kam es, dass Airi halb nackt auf ihm lag und ihm die Brüste nahezu ins Gesicht drückte.

Raven erwachte nach einigen Stunden von selbst wieder und schaute dann zu Airi herüber. Was war nur in sie gefahren? Aber immerhin hatte sie ihn geheilt... Es ging ihm wieder super. Dennoch... Was war mit Airi los? Er setzte sich langsam auf, ignorierend dass er dabei sein Gesicht praktisch für kurze Zeit zwischen ihre Brüste drückte und schaute dann an ihr herunter. Er streichelte sie vorsichtig und sah dann zum Fenster. Es stürmte draußen und regnete stark. Allerdings hatte der Regen eine seltsame Farbe angenommen. Es war ein leicht trübes lila. Hatte das Miasma es schon in die Nähe dieser Siedlung geschafft? Raven seufzte auf. Er musste nur noch auf Airi warten und dann würden sie sich aufmachen in die Sümpfe und dem Pfad folgen, den der schwarze Ritter und der Missionar gegangen sind.

Kreischend schreckte Airi hoch und klammerte sich nahezu panisch an Raven. Weinend stammelte sie einen wirren Brei vor sich hin und zitterte. "D-du....ich....du....Blut...so viel Blut....." stammelte sie und klammerte sich panisch an ihn. Angestrengt versuchte sie klare Gedanken zu fassen und zwang sich zur Ruhe. "Du lebst!" brachte sie schließlich schwerfällig heraus und klammerte noch immer an ihm. "I-ich....ich hatte so Angst..." stammelte sie und schniefte während Tränen ihre Wangen hinab liefen.

Raven erschreckte sich leicht als die kreischende Airi hochschreckte und sich sofort an ihn klammerte. Aus ihrem wirrem Brei aus Jammer und Sprechversuchen versuchte er einen Sinn herauszulesen und hörte heraus, dass er eine menge Blut verloren hatte. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Airi hatte ihn angefallen und ihm eine menge Blut abgenommen wie es schien. Raven nahm sie in den Arm und küsste sie. ,,Hey, ich bin doch noch am Leben. Hab keine Angst. Ich bin doch da.´´ säuselte er leise und lächelte sie warm an.

Airi sah ihn an und erschrak noch mehr. Panisch hielt sie ihn auf Abstand und krabbelte rückwärts, bis sie vom Bett fiel. Selbst nachdem sie vom Bett gefallen war krabbelte sie weiter rückwärts bis sie schließlich unter dem Tisch stoppte, da sie schlecht durch die Wand krabbeln konnte. Zusammengekauert und die Hände vors Gesicht geschlagen saß sie unter dem Tisch und stammelte immer noch wie ein Mantra vor sich hin: "Komm nicht näher, ich bin ein Monster... ich werde dir wieder weh tun... komm nicht näher..." Sie zitterte so stark dass der ganze Tisch bebte.

Raven sah den Succubus verdutzt an als diese unter den Tisch krabbelte. ,,Airi?´´ fragte er und lauschte ihrem Mantra. Er kam trotz ihrer Warnung näher und nahm sie einfach in den Arm. ,,Du bist kein Monster. Sag so etwas doch nicht.´´ sagte er und strich ihr vorsichtig über den Rücken um sie zu beruhigen. er konnte es nicht haben, wenn es seiner liebsten derart schlecht ging...

Airi zappelte und fing panisch an zu weinen. Nein, sie würde ihm wieder wehtun wenn er ihr so nahe war. Hilflos klammerte sie sich an Raven. Schniefend und schluchzend sah sie ihn an "Ich hab angst... angst vor mir selbst, angst dir weh zu tun. Hilf mir.." Als sie sprach ertönte statt ihrer selbstbewussten Stimme nur ein dünnes, zitterndes Stimmchen das vor sich hin piepste.

Raven drückte sie einfach enger an sich streichelte sie zärtlich. ,,Es ist alles wieder gut. Wirklich. Es wird alles wieder gut.´´ sagte er und streichelte sie vorsichtig. Er wusste sie hatte Angst, aber er würde bei ihr bleiben und sie beschützen. ,,Schau mich an, ja? Du brauchst keine Angst haben, Ich bin bei dir, ja? Ich bin doch bei dir.´´ sagte er,

Airi klammerte an ihm und beruhigte sich nur langsam. "Vergib mir..Ich hatte mich nicht unter Kontrolle." Schniefte sie und drückte sich an ihn. "Ich liebe dich" Flüsterte sie leise.

Raven umarmte den Succubus. er umarmte ihn so stark als hätte er Angst man würde sie klauen kommen oder ähnliches. ,,Ich vergebe dir. Es ist alles in Ordnung.´´ sagte er und hob ihren Kopf. ,,Siehst du? Alles in Ordnung. Wie wäre es wenn wir uns vorbereiten? Ich habe da einen langen Ausflug geplant.´´ sagte Raven und küsste sie zärtlich.

Airi schniefte und nickte langsam. Schleichend bewegte sie sich durch den Raum, mit hängenden Schultern und trauriger Miene. Lustlos nahm sie die Sachen aus ihrem Schrank und warf diese ungeachtet in ihre Tasche. Diese schliff sie über den Boden und sah Raven an. "Fertig...oder so.." murmelte sie und ließ sich emotionslos aufs Bett fallen.

Raven sah zu ihr rüber und umarmte sie und küsste sie vorsichtig. ,,Es ist doch alles okay mein Schatz. Gibt es denn nichts womit ich dich wieder aufheitern könnte? Nicht mal mit ein bisschen... Spaß?´´ fragte er und grinste sie an. Er hoffte sich einfach nur, dass er sie wieder glücklich machen konnte.

Vorsichtig schmiegte sie sich an ihn und noch viel vorsichtiger erwiderte sie seinen Kuss. "Versuch es...ich weiß nicht...versuchs einfach.." sagte sie und kuschelte sich in seinen Arm. "...du bist so schön warm..." murmelte sie und legte sich auf ihn, doch anders als sonst war ihre Haut nahezu weiß und eiskalt. "..Raven..." nuschelte sie mit einem winzigen Lächeln und küsste ihn zögerlich.

Raven strich ihr durch ihr wunderschönes Haar und sah sie an. ,,Ich weiß nicht. willst du das denn überhaupt?´´ fragte er und wuschelte ihr durch die Haare und küsste sie vorsichtig. Er legte eine Hand auf ihre Brust und massierte diese, ließ es dann aber doch wieder sein. ,,Ich bin mir im Moment unsicher, ob du das gerne möchtest...´´ sagte er unsicher.