Der Himmel von Panthera war in seltsame Farben getaucht als ein Erdbeben die östlichste Stadt Xiao erschütterte. Jedoch verschwand das Leuchten genauso schnell wie es gekommen war und mit der Zeit wurden immer mehr Städte zerstört. In den verbleibenden Städten und Dörfern machte das Gerücht die runde, dass ein altes Monster erwacht sei und nun Rache an ihnen nehme, da sie seinen Planeten zerstören mit ihren Maschienen und Fabriken. Die Berichte von seltsamen Wesen häften sich und schon bald fielen Monsterhorden über die verbleibenden Städte und Dörfer her. Viele starben und die wenigen, die überlebten verschansten sich in ihren Häusern...Menschen und Wesen hatte es schon immer auf Panthera gegeben und bisher hatten sie sich auch verstanden, dos etwas oder jemand schien die Fronten gegen einander aufzuhetzen...

Nervös zupfte Leyla an ihrem Pulli herum als sie vor den Toren der Hauptstadt stand. Sie hatte gehört dass es hier noch Überlebende geben solle und man vielleicht noch die einen oder anderen brauchbaren Dinge finden konnte. Auch Händler sollten hier hin und wieder vorbeikommen von denen man etwas Brauchbares oder Nahrung bekommen konnte, wenn man etwas wertvolles zum tauschen hatte. Zögerlich klopfte das Mädchen an das große Tor, suchend wanderte ihr Blick umher als das Tor sich bewegte. Leyla erschrak und trat mit gemischten Gefühlen herein. Mit ihren ungewöhnlich gefärbten Haaren spielend wartete sie darauf von Überlebenden oder "Wachen" empfangen zu werden, während das schwere Metalltor sich hinter ihr schloss.

Raven saß unter einem improvisierten Zelt. Schon lange hatte der junge Mann nichts zu essen mehr gehabt.
Über einem improvisierten Feuer, welches nur noch durch ein paar Stück alte Zeitungen brannte röstete er an
einer verrosteten Stahlstange eine tote Ratte. Alles andere als gesund aber er konnte es sich nicht leisten
wählerisch zu sein.Leicht mürrisch biss er in die tote Ratte und biss ein Stück aus ihr heraus. Das Fell hatte er vorher sorgfältig abgeschält.Auf Haare im Mund war er nicht wirklich scharf. //Nicht schlecht...// dachte er, als er ein Stück Rattenfleisch herunterschlang. Leicht zitternd kroch er ein wenig näher ans Feuer, den Mantel an sich klammernd. Ein Geräusch weckte seine Aufmerksamkeit. Sofort erblickte er das Mädchen mit den ungewöhnlich gefärbten Haaren. Er musterte sie für ein paar Sekunden lang, wandte sich dann aber wieder seiner Ratte zu.//Mehr Leute...Irgendwann wird uns noch das Essen ausgehen...// dachte er in sich hinein, während er auf einem Stück Rattenfleisch herumkaute.

Verunsichert durch die Stille und dadurch dass niemand auf sie zukam um sie zu überprüfen, wand sie sich an einen jungen Mann. Er schien auf etwas herum zu kauen, das wie eine tote Ratte aussah. Vorsichtig, aber bestimmt ging sie auf ihn zu "Entschuldige, habt ihr hier so etwas wie einen Anführer? Ich habe mich gewundert dass mich keine Wachen empfangen haben, wie in jeder anderen Stadt." fragte sie zögerlich und spielte wieder nervös mit ihren violetten Haaren. Die Stadt an sich sah sehr heruntergekommen aus. Und was wenn sie wirklich keine Wachen hatten? Das würde bedeuten sie wäre hier nicht nur von Menschen umgeben und das würde einiges schwieriger machen. Erneut wanderten ihre grauen Augen unruhig umher und blieben schließlich an dem jungen Mann hängen. Er schien wirklich eine Ratte gegrillt zu haben und zu essen, ein schauer des Ekels lief ihren Rücken herunter.

Aus dem Augenwinkel sah Raven zu der jungen Dame hoch.
Er schluckte das Stück Rattenfleisch herunter und sah ihr eine Weile in die Augen, bevor er zu sprechen begann.
,,Einen Anführer...?
Sicher.´´ sagte der Junge und nahm einen Schluck aus einem leicht angerosteten Becher. Das Wasser schien Regenwasser zu sein. Sein Zeltdach war so angeordnet, dass das Wasser in eine kleine Tonne floß.
,,Aber ich habe ihn nie getroffen.´´ sagte er und trank aus. Mit dem Ärmel wischte er sich den Mund ab und fuhr fort.
,,Was die Wachen angeht. In den Slums gab es einen schwerwiegenden Vorfall. Die sind alle dorthin unterwegs.
Was dort los ist, weiß ich auch nicht.´´ sagte er und fing wieder an an seiner Ratte zu knabbern.

Leyla sah ihn erschrocken an. "Wie meinst du das...noch nie gesehen? Sollte er euch nicht eigentlich zur Seite stehen, gerade jetzt?" fragte sie leise. Ihr Blick klebte mittlerweile an der Ratte und ihr Gesichtsausdruck wurde immer angewiderter. "Wie...wie lange hast du nichts richtiges mehr gegessen?....." flüsterte sie kaum hörbar und setzte ihren schweren Rucksack ab. Nervös sah sie sich um als die Augen der anderen gierig auf ihren Rucksack fielen, die ihre Camps auch in der Nähe aufgeschlagen hatten. Unbewusst rückte sie ein Stück näher zu dem jungen Mann. "Könntest du mich an einen Ort bringen, wo sie uns nicht sehen?" flüsterte sie leise und starrte panisch auf die anderen, die sich zusammenrafften wie hungrige Tiere und sie gierig anstarrten. Fest umklammerte sie den Rucksack und wartete angespannt auf eine Antwort.

Schließlich nagte der junge Mann das restliche Stück Fleisch von dem toten Nagetier und warf die sterblichen Überreste zielgenau in einen Mülleimer um die Ecke. Danach sah er auf den Rucksack und das Mädchen, welches ihn bat mit ihr weg zu gehen.
Seine Augen wanderten zu der gierigen Schar der Menschen die zu ihnen rüberschaute.
,,Ich kenne einen Ort...
Aber der gefällt dir sicher nicht.´´ sagte er und sah zu ihr empor.
,,Und eine ganze Weile habe ich nichts mehr gegessen. Das ist meine erste Mahlzeit seit mehr als einer Woche.´´ sagte er. Er umklammerte einen Stab und stand auf. Er hob einen leicht mitgenommenen Koffer auf und sah zu ihr rüber.
,,Kommst du mit?´´ fragte Raven.

Leyla nickte nur und folgte ihm aufmerksam. Angekommen setzte sie ihren Rucksack erneut ab und hielt ihn auf dem Arm damit er nicht nass wurde. "Ich komme aus dem Süden, meine Stadt wurde erst vor wenigen Tagen überrannt...man riet mir hier her zu kommen..." erklärte sie und öffnete den Rucksack. Sie holte eine große Flasche Wasser und ein paar Konserven heraus. "Ich habe Proviant für zwei Monate dabei, aber ich möchte dass du etwas davon bekommst." sagte sie schließlich fürsorglich aber immer noch leise. Sie drückte ihm das Wasser und die Konserven in die Hand und strich sich verunsichert durchs Haar. Gehetzt jagte ihr blick durch die Kanäle um sicher zu gehen, dass ihnen niemand gefolgt war.

Mit verwundertem Blick begutachtete Raven den Proviant.
,,Das ist eine ganze Menge...
Bist du dir sicher, dass du mir das einfach so geben willst?
Du kennst mich immerhin gar nicht.´´ sagte er. Vor ihnen öffnete sich ein größerer Raum. Auf der rechten Seite sah man den ausgehobenen und ausgetrockneten Abwasserkanal, während auf der anderen Seite ein improvisiertes Klappbett mit einem halb kaputten Schlafsack lag.
,,Willkommen zuhause...´´ sagte Raven und setzte sich auf das Bett. Das einzigste was den Raum erhellte waren eine alte Petroleum-Lampe, in der ein kleines Feuerchen vor sich hinflackerte. Diese stand auf einer Holzkiste direkt neben dem Bett. An der Decke hing noch eine kleine Lampe, die mit einem Kabel verbunden war. Ein improvisierter Lichtschalter war notgedrungen mit klebeband an der Wand fixiert worden. Es sah fast schon so aus als könnte man hier leben.
,,Fühl dich wie zuhause. Diesen Ort kennen die wenigsten. sie verirren sich in der Kanalisation.´´ sagte Raven. Er sah sich kurz um und schob eine Holzkiste zu Leyla hinüber.
,,Da. Da hast du etwas zum sitzen.´´ sagte er schließlich.

Noch immer verunsichert von der ganzen Situation setzte sich Leyla auf die Kiste und ihre Haare schienen im Schein des Feuers zu leuchten. Es war zwar nicht viel, aber sie war froh vorerst von den anderen weg zu sein. "Ich bin mir sicher...ich fühle, dass ich dir vertrauen kann. Du hast mich hier her gebracht, in dein Zuhause und du kennst mich auch nicht, ich hätte genauso gut eins dieser Monster sein können. Zudem....machen die anderen mir angst." gab sie leise zu. Nach einem Moment der Stille sah sie ihn erschrocken an. "Ich hab ganz vergessen mich vorzustellen. Bitte entschuldige, ich bin Leyla." sagte sie lächelnd und hielt ihm die Hand hin.

Raven war in der Zwischenzeit aufgestanden und holte aus einer der kisten eine orangefarbene Flasche hervor.
Eine dickflüssige Flüssigkeit war darin zu sehen, welche er in die Petroleum-Lampe goss, woraufhin diese wieder hell leuchtete.
Danach sah er zu ihr herüber und lächelte leicht.
,,Raven. Raven Hephaestus um ganz genau zu sein. Freut mich dich kennenzulernen.
Ich freue mich sehr über Besuch. Ich habe nicht häufig besuch.
Außer der gelegentlich vorbeilaufenden Ratte oder dem Krokodil dass letzte nacht versucht hat mit meiner Lampe davonzulaufen..." sagte er und kratzte sich leicht am Hinterkopf.
Danach setzte er sich sich wieder auf das Bett und sah ihr in die Augen.
,,Ich habe dich auch nicht wie ein Monster eingeschätzt. Wärest du eines dieser Monster gewesen, hätte ich gar nicht erst mit dir geredet.´´ sagte er.

Leyla lächelte "Ist es üblich dass dein Besuch bei dir einzieht?" fragte sie scherzhaft und holte den restlichen Proviant aus ihrem Rucksack und stapelte ihn auf seinem Bett. "Meinst du das reicht vorerst?" fragte sie lächelnd. "Und warum hat ein Krokodil versucht deine Lampe mitzunehmen?" Sie setzte sich wieder ihm gegenüber und funkelte ihn boshaft aus ihren grauen Augen an. "Was macht dich so sicher dass ich kein Monster bin?" zischte sie und lehnte sich leicht nach vorne. Woher konnte er schon wissen das sie kein Monster war? Immerhin könnte jeder in dieser Stadt eins von denen sein....

Überrascht sah Raven zu ihr ein.
,,Du willst hier einziehen?
Nun... Nicht dass ich was dagegen hätte aber dafür bräuchten wir noch ein zweites Bett.
Getrennte Räume habe ich hier zwar aber ein Bett wäre trotzdem nicht schlecht. Der Kanalisationsboden ist nicht gerade gemütlich.´´ sagte er lächelnd und sah auf den Kanalschacht.
,,Was weiß ich. Auf jeden Fall sind schöne Schuhe und eine schöne Tasche draus geworden.´´ sagte er mit einem leichten lachen und blickte ihr dann tief in die Augen. Er beugte sich vor um ihr noch tiefer in die Augen sehen zu können.
Danach schnippste er ihr leicht vor die Stirn und lächelte.
,,Du hast nicht dieses "ich will dich ausrauben und deine augen fressen" gesicht, was diese Monster haben.
Man sieht es dir in keinster Weise an. Und falls es doch so sein sollte, was sollte ich noch verlieren in einer Welt, die so kaputt ist wie diese?´´ sagte Raven.

Leyla lächelte und sah auf den Boden. "Nunja, ich würde gerne irgendwo bleiben, wo ich mich sicher fühle..." nuschelte sie vor sich hin "Ich kann einfach auf dem Boden schlafen, nur lass mich in deiner Nähe bleiben...ich...ich will nicht alleine sein..." gab sie zu und setzte sich zum ihm aufs Bett. "Gut erkannt, ich will dich nicht ...ich möchte dich nur um einen Gefallen bitten. Wenn die Nacht herein bricht, lass uns nach draußen gehen." sie seufzte tief und sah ihn schließlich mit leuchtenden Augen an. "Ich bin kein Monster...ich bin aber auch kein Mensch.." sie sah ihm tief in die Augen bevor sie fortfuhr. "Ich....ich bin ein Lichtwesen..." flüsterte sie leise und sah ihn erwartungsvoll an.

Raven sah zu ihr und lächelte.
,,Du kannst auf dem Bett schlafen. Besuch schläft auf dem Bett. So einfach ist das.
Und wir holen demnächst noch ein zweites Bett.´´ sagte er und sah an die Decke.
,,Wenn du dich so unwohl fühlst werde ich hier im selben Raum bleiben wenn du willst.
Wenn dir das nichts ausmacht. Habe aber weder Schlafanzüge noch knabbersachen hier.
Wird also leider keine schöne Übernachtungsparty.´´ sagte er grinsend. Dieser Gesichtsausdruck verschwand und wich einem neugierigen Gesichtsausdruck. Eine Augenbraue hebend fing er wieder an zu sprechen.
,,ein Lichtwesen, ja? Was darf ich mir darunter vorstellen? Ein Astralwesen oder einen Engel?´´ fragte er und stand auf und fing an nachdenklich im Kreis zu laufen. Dabei redete er unentwegt vor sich hin, als würde er laut selbstgespräche führen.

Leyla musste lachen, süß wie er sich Gedanken darüber machte was sie nun genau war. "Ein wenig von beidem, man nennt uns auch Sonnentränen. Wir sind Wesen reiner Energie, geboren durch Sonneneruptionen, wobei ein kleiner Teil des heißen Lichts ins All geschleudert wird. Hin und wieder kommt es vor, dass wir hier landen. Viele stehen uns feindlich gegenüber denn die meisten Gläubigen sehen uns als böses Omen, da wir vom Himmel fallen." erklärte sie "Wir sind meist friedlich und versuchen nur uns einzuleben und nur die wenigsten haben besondere Fähigkeiten, bis auf das Levitieren, das können alle...aber nicht lange und auch nicht höher als einen halben Meter." fügte sie hinzu, bevor sie eine flauschige Decke und ein kleines Kissen aus ihrem Rucksack zog, welches sie Raven sogleich um dir Ohren schlug. "Wir mögen keine Schlafanzüge und Knabbersachen haben, aber eine Kissenschlacht geht immer." meinte sie lachend.

Raven sah zu ihr herüber als sie ihm alles erklärte und hörte aufmerksam zu.
,,Ich verstehe...
Das klingt sehr interessant. Einen Sturz aus dem Orbit einfach so zu überleben...´´ sagte er und sah sie verdutzt an als er mit dem Kissen geschlagen wurde. Seine Brille war hierbei leicht verrutscht und seine Frisur durcheinander gekommen.
er richtete sich mit schnellen Handgriffen seine Frisur und schob sich anschließend die Brille wieder auf die Nase.
Danach nahm er das halb kaputte Kissen von seinem Bett und schlug es ihr wortlos ebenfalls über den Kopf.

Leyla kicherte und zog ihm das Kissen erneut über den Kopf.
"Du brauchst wirklich ein neues Kissen..." meinte sie schließlich und wickelte sich selbst in die flauschige Decke.
Es schien kälter geworden zu sein, also rückte sie näher zum Feuer, streckte einen Arm nach ihm aus und deutet somit an, dass er sich doch zu ihr setzen sollte, damit sie ihn mit in die Decke wickeln konnte.

Erneut richtete Raven schnell mit der Hand seine Frisur und setzte sich die Brille zurück auf die Nase.
,,Ach was, es geht. Dieses Kissen habe ich noch von zuhause. Alles was es benötigt ist einen neuen Überzug.
Aber wo kriegt man heutzutage sowas her?´´ fragte Raven lachend und setzte sich zu ihr.
,,Hier in der Kanalisation ist es öfters ein wenig kälter, dafür ist es gegen Winter recht warm.
Der Sommer fällt dementsprechend allerdings ein wenig kühler aus.´´ sagte Raven.

Leyla lehnte sich an ihn.
"Bring mir Nadel und Faden, dann mache ich dir einen neuen." schlug sie vor und rückte ein stück dichter zu ihm. kaum hatte sie das getan, sah sie ihn mit großen Augen an. "...Du.....DU BIST WARM!" rief sie begeistert und klammerte sich an ihn. "waaaarm ~" schnurrte sie zufrieden.