Raven stand leicht belustigt direkt neben ihr und nahm sie am Arm.
,,Ich bin hier.
Scheinst im dunkeln nicht sonderlich viel zu sehen, was?´´ sagte der mit einem Grinsen, das man in der Dunkelheit kaum erkannte.
,,Wenn man ständig unter der Erde lebt gewöhnt man sich sicherlich da dran.
Aber zu dir...
Gehts dir gut? wurdest du irgendwie verletzt?"

Sie zuckte kurz zusammen als er ihren Arm nahm und errötete. // .. Bin ich froh dass es hier sau dunkel ist..// dachte sie als sie die Röte spürte. "Ich weiß es nicht, es ist so dunkel dass ich nichts erkenne. Lass uns zusehen dass wir schnell zurück finden, dann kann ich nachsehen" meinte sie lächelnd.

Raven nickte zustimmend und führte sie durch den kalten Kanaltunnel.
Vereinzelt spürte man einen kalten Luftzug und hörte hier und da einige Ratten umherlaufen.
,,Nicht wundern. Es gibt überall ein paar undichte Stellen. Von da zieht der Wind ein wenig her.´´ sagte Raven und lächelte als sie wieder im Wohnraum standen.
,,Endlich wieder zuhause. Und wir haben sogar ein wenig Feuerholz.´´ sagte er zufrieden.

Leyla blinzelte stark als sie ankamen, da das Licht sie blendete. Vorsichtig sah sie nach Verletzungen bei sich und schnell stach ihr ein Blutfleck ins Auge. Sie stoppte Raven an und deutete auf das Blut an ihrem arm. "Es ist zu dunkel um meins zu sein. Bist du verletzt?" Fragte sie fürsorglich, behielt aber das Wesen im Auge das sie eben abgesetzt hatte.

,Keine Ahnung.´´ sagte er auf seinen Arm. Der Mantel war dort abgerissen worden und er hatte eine tiefe Schnittwunde.
,,Ähm...
Nun ja...
Ist es nicht seltsam dass ich das weder gespürt noch gesehen habe?´´ fragte er und kratzte sich am Hinterkopf.

Leyla starrte auf seinen arm, wortlos nahm sie ihm das Feuerholz ab und stieß ihn aufs Bett. Rasch verschwand sie im Nebenzimmer und kam mit ein paar Stofffetzen und einer Flasche Alkohol zurück. Wie gebannt starrte sie noch immer auf seinen Arm als sie diesen festhielt und ihm entschuldigend in die Augen sah. "Das wird jetzt weh tun...Aber das muss sein ..Bitte entschuldige." Flüsterte sie traurig und tupfte den Hochprozentigen auf die Wunde bevor sie diese fest mit den Stofffetzen verband. Sanft Strich sie über den Verband "ich hoffe das wird schnell wieder besser... mehr kann ich im Moment nicht für dich tun.."

Raven sah ihr hinterher und streckte noch die Hand nach ihr aus.
,,Es ist alles super!
Ist nur eine Schnittwunde!´´ rief er ihr hinterher. Seine Augen fixierten sofort den Verband mit dem Alkohol.
,,Ach das ist nicht nötig...
Wirklich, das ist echt nicht nötig ^^"´´ sagte er und verkrampfte sich leicht als sie ihn Verband. Er atmete zum Beruhigen mehrfach ein und aus und sah danach zu ihr.
,,Danke dir...
Wird sicherlich bald besser.´´ sagte er.

Leyla saß noch immer neben ihm und legte den Kopf auf seine schulter, als das wesen aus der Dunkelheit auf sie zu gerannt kam und sich provokant zwischen die beiden drängte. Seine roten Augen starrten Raven böse an während es sich an Leyla kuschelte und die Augen schloss als ihre Hand seinen Kopf streichelte. "Awwh guck mal, er ist eifersüchtig, ist das süß! <3" flüsterte sie und streichelte das Wesen weiter. "Sag mal, was machen wir eigentlich wenn uns die Vorräte ausgehen? Wo bekommen wir Nahrung und Wasser her?" fragte sie und sah ihn nachdenklich an.

Mit leicht perplexem Blick sah Raven zu dem Wesen und dann zu Leyla.
,,Es braucht eigentlich keinen Grund haben eifersüchtig zu sein.´´ sagte er und wuschelte Leyla leicht durch die Haare.
Raven seufzte kurz und setzte sich auf eine der Kisten, seinen Blick an die Decke richtend.
,,Normalerweise jage ich. Allerdings wurden mir von anderen Jägern die Jagdgründe streitig gemacht.
Vermutlich müssen wir Angeln gehen und was das Wasser angeht habe ich an einem der Tunnel eine Plane aufgestellt.
Die fängt uns das Regenwasser auf. Einen improvisierten Wasserfilter habe ich auch gebaut. Also haben wir genügend Frischwasser zur Verfügung.´´ entgegnete er und blickte dann wieder zu ihr rüber.
,,Weißt du schon wo du schlafen willst? Ich kann dir mein Bett überlassen. Dann schlaf ich auf den Kisten.´´

Leyla lächelte und gab ein leises schnurren von sich.
"Vielleicht wollte er einfach nur etwas Aufmerksamkeit." meinte sie sah ihn verwirrt an als er fragte wo sie schlafen wolle. "Ich sagte doch ich werde es mir vor dem Ofen gemütlich machen. Du kannst das Bett also haben, es ist mir zu kalt ohne Wärmequelle. Sag mal, hast du hier irgendwo auch eine art Dusche?" fügte sie hinzu und sah zu dem kleinen Dämon, den sie kurzum Nelu nannte. Dieser war dabei nervös auf und ab zu laufen und seltsame laute von sich zu geben bis sie aufstand, im Nebenraum verschwand und ihm etwas zu Essen gab. Kurz darauf schob sie die Kisten zusammen und legte sich vor den Ofen, denn mittlerweile war es spät geworden. "Du solltest auch langsam schlafen, Raven." sagte sie fürsorglich und lächelte sanft bevor sie sich zum Ofen umdrehte und einschlief, der festen Überzeugung Nelu läge auf dem Boden neben ihr.

Als Raven und Leyla schliefen tapste "Nelu" zu Raven, als es dann vor ihm zum stehen kahm fing es an zu fauchen vor schmerzen, es verwandelte sich und das ... in einen Menschen ... einen verdammt gut aussehenden Menschen.
Er streckte sich und stöhnte, dabei flüsterte er ,,Endlich habe ich dich da wo ich dich haben will ... in meinem Revier!"
Milnur so hieß er , beugte sich über den schlafenden Raven mit einem lüsternen Blick.
,,Mal sehen was ich mit dir anstelle und wie ich deinen Traum verändere den du hast so dass er mir gefällt." Hauchte er und in diesem Augenblick fingen seine Augen an Rot aufzuleuchten.

Raven sah zu Leyla herüber und zuckte mit den Schultern. Er legte sich in sein Bett, deckte sich großzügig mit der halb zerfetzten Decke zu und schloss die Augen. Sein Schlaf dauerte allerdings nur wenige Stunden an, denn nach einiger Zeit wachte er mitten in der Nacht auf, schweißgebadet und seufzte. Er stand auf und stieg in den ausgetrockneten Kanal herunter. Seufzend trottete er den Gang entlang, bis er zu einem Durchbruch in der Wand. Durch diese Öffnung gelangte er zu einer unterirdischen Höhle mit einem See in der Mitte, dessen Wasser nicht klarer sein konnte. Durch die Decke tropften hier und da ein paar Tropfen Wasser von der Decke. Das Echo des auf den See aufschlagenden Tropfens hallte in der Höhle wieder. Leicht entspannt durch das sanfte Wassertropfen setzte sich Raven an den See und sah ins Wasser hinunter. Durch das klare Wasser erkannte man sehr gut einen Höhleneingang, der Unterwasser lag. Vielleicht führte er an die Oberfläche, vielleicht aber auch nicht. Raven war nicht scharf darauf das herauszufinden. Er könnte immerhin ersticken bei dem Versuch. Mit einem Lächeln im Gesicht schaute Raven entspannt auf den See und seufzte glücklich.
,,Fast schon wie damals...´´ murmelte er leise vor sich hin, während er es sich auf dem harten Gestein gemütlich machte.

Leyla schlief unruhig, immer wieder rollte sie sich von einer Seite auf die Andere, bis Nelu sich vom Boden erhob und mit einem gähnen auf das improvisierte Bett sprang. Nachdem er sich einige male um sich selbst gedreht hatte, machte er sich schließlich neben ihr breit. Nahezu instinktiv umschloss ein Arm den kleinen Dämon und zog ihn näher an sie ran. Doch schon nach ein paar Stunden wachte Leyla wieder auf, als Nelu versuchte sich aus ihrem Klammergriff zu befreien und ihr eine Pfote ins Gesicht drückte. Verwirrt sah sie sich um, zunächst konnte sie nichts erkennen doch als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte sie dass Raven fehlte. Sie nahm Nelu auf den Arm und tapste noch ganz verschlafen umher. "Raven?!? Bist du hier irgendwo?" rief sie und versuchte ihn in der Dunkelheit ausfindig zu machen.

Raven spitzte die Ohren als er den Klang von Leylas Stimme hörte und richtete sich auf.
Sein Blick wanderte Richtung Ausgang und nach kurzer Zeit stand er auf und ging aus dem Durchbruch nach draußen. Sofort erblickte er Leyla und winkte ihr zu.
,,Hier drüben bin ich.´´ sagte er mit einem unbekümmerten Lächeln, als wäre gar nichts passiert.
,,Konntest du nicht schlafen? Du siehst noch müde aus.´´ mit diesen Worten trat er an sie heran und blickte ihr in die Augen.
,,Oder habe ich dich versehentlich geweckt? Tut mir leid wenn dem so ist.´´ entgegnete er und sah dann zur Seite.
,,Ich konnte nicht sonderlich gut schlafen. Deshalb habe ich mich an den Höhlensee hier zurückgezogen.
Willst du eventuell mitkommen?´´ fragte er und deutete mit der Hand auf den Durchbruch.

Sie sah ihn müde an. "Da bist du ja!" sagte sie erleichtert während sie sich vorsichtig durch die Dunkelheit auf ihn zu bewegte. "Nelu hat mich geweckt und da hab ich bemerkt dass du nicht da bist und bin dich suchen gegangen..." gestand sie schließlich als sie bei ihm angekommen war und sich an seinem Arm festklammerte als wäre sie blind. "Gern, wenn du mich führst.. du weißt ich sehe nicht viel in der Dunkelheit." meinte sie schließlich.

Raven nickte und nahm sie leicht am Arm und nahm sie mit in die Höhle.
An der Höhlendecke begannen einige Kristalle zu leuchten. Sie glänzten fast so sehr wie die Sterne am Nachthimmel.
,,Das passiert hin und wieder...
Die Kristalle reagieren mit einigen Luftpartikeln und fangen an zu leuchten. Es erinnert mich an den Sternenhimmel den man heutzutage nicht mehr gefahrlos sehen kann.´´ sagte er und setzte sich an den See und sah dann zu ihr herüber.
,,Willst du dich nicht dazusetzen? Es ist sehr entspannend hier. Ich hatte schon Pläne mein Lager hier aufzuschlagen aber dieser Ort ist so schön, dass ich ihn eigentlich gar nicht anrühren will.´´ sprach Raven und sah an die Decke.
Raven sah danach zu Leyla herüber.
,,Willst du dich nicht hersetzen? Es ist schön hier.´´ entgegnete er.

Leyla sah an die Decke und lächelte verträumt. "Es ist schön hier." sagte sie und setzte sich neben ihn. Sanft legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und sah ins Wasser. //Wow...es ist so klar und es leuchtet so schön blau, wenn die Decke erhellt ist..// dachte sie und schloss ihre Augen. Nelu hatte sich an sie gekuschelt und war wieder eingeschlafen, als auch Leyla mit dem Kopf auf Ravens Schulter einschlief. "Raven..? Können wir nicht einfach hier bleiben?.." nuschelte sie im Halbschlaf und kuschelte sich weiter an ihn.

Raven realisierte recht spät, dass Leyla mit ihrem Kopf auf seiner Schulter einschlief.
Er wurde ein wenig rot und strich ihr kurz durchs Haar.
,,Ja...
Lass uns hierbleiben...´´ sagte er leise um sie nicht zu wecken, bevor er sich wieder dem Wasser zuwandt.
//Sie ist irgendwie total niedlich...// dachte er vor sich hin und sah sie dann nochmal an, nur um sich nochmal diese schlafende Schönheit anzusehen. Noch immer konnte er es nicht fassen, dass er nicht mehr allein war, dass da noch eine Person und ihr Haustier waren, für das er auch noch sorgen konnte. Er war nicht mehr allein... Und gerade das machte ihn innerlich irgendwie ziemlich glücklich. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen glitt er nach kurzer Zeit auch ins Traumreich ab.

Leyla schlief recht ruhig, jedoch wachte sie halb auf Raven liegend auf. Ihr Kopf sowie ihre Hand lagen auf seinem Bauch, während ihr Bein seins umklammerte. Nelu hatte sich an sie Gekuschelt und schlief nun tief und fest auf ihrem Rücken. Verschlafen öffnete sie die Augen und sah Raven an. //Es sieht so niedlich aus wenn er schläft... // dachte sie verträumt und himmelte ihn eine Weile lang an, bevor sie leise flüsterte: "Raven? bist du schon wach?" immerhin wollte sie ihn ja auch nicht wecken.

Raven schien recht unruhig zu schlafen. Mehrfach drehte er den Kopf hin und her, kniff die Augen fest zusammen. Er schien nicht sehr gut zu träumen. Als er Leylas Stimme hörte, öffnete er die Augen und sah zu ihr runter.
,,Oh...
Guten Morgen Leyla.´´ sagte er lächelnd und sah dann an die Decke. Er war schweißgebadet und versuchte sich seine Beunruhigung nicht anmerken zu lassen. Dennoch spürte man deutlich, dass etwas nicht in Ordnung war. Aber Leyla sollte davon möglichst nichts erfahren. Aus diesem Grund lächelte er sie nur an und wuschelte ihr durchs Haar.
,,Und? Hast du gut geschlafen?
Und bin ich ein bequemes Kissen?´´ entgegnete er grinsend, auf die Tatsache zurückführend dass sie halb auf ihm lag. Nicht dass er irgendwie ein Problem damit haben würde. Für ihn war es sogar sehr angenehm. Ein Gefühl an das er sich sehr gern gewöhnen könnte.